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Werden wir in Zukunft verbesserte, künstliche Augen aus dem 3D-Drucker kaufen können? Das italienische Unternehmen MHOX arbeitet daran.

Foto: APA/dpa/Wolfgang Kumm

EYE sieht drei Konzepte vor - heilen, verbessern und durch Zusatzfunktionen wie WLAN erweitern.

Foto: MHOX

Künstliche Körperteile, die gesunde ersetzen um die Fähigkeiten des Menschen zu erweitern, mögen derzeit noch ins Reich von Science Fiction gehören. Ein italienisches Unternehmen strebt jedoch genau das an, berichtet Dezeen. MHOX arbeitet an einem Konzept, mit dem in Zukunft nicht nur Augenerkrankungen geheilt, sondern auch die Sehfähigkeit bei gesunden Menschen erweitert werden könnte.

Gesehenes Aufzeichnen

Mit EYE ("Enhance Your Eye") sollen künstliche Augäpfel mithilfe eines 3D-Druckers aus unterschiedlichen Zellen gedruckt werden. MHOX sieht drei Modelle vor. Mit "Heal" sollen Augenkrankheiten geheilt werden. "Enhance" soll die Sehstärke verbessern und den Einsatz von Farbfiltern ermöglichen. Die höchste Entwicklungsstuft ist "Advance" – damit soll das Gesehene aufgenommen und über WLAN übertragen werden können. Derartige "Zusatzfunktionen" könnten durch das Schlucken von Pillen aktiviert und ausgeschaltet werden.

Das Konzept sieht vor, dass die natürlichen Augäpfel der Patienten chirurgisch entfernt und durch das sogenannte "Deck" ersetzt werden, das Auge mit dem Gehirn verbindet. Darauf könnten die künstlichen Augen mit den erweiterten Fähigkeiten aufgesetzt werden. Wie das genau funktionieren und aussehen soll, hat das Unternehmen noch nicht verraten.

Bis 2027

Es gibt bereits Bioprinter, die Gewebe erzeugen können. Am Universitätsklinikums Freiburg wurde beispielsweise ein 3D-Drucker entwickelt, der Knochen und Blutgefäße erzeugen kann. In Zukunft könnten damit ganze Organe nachgedruckt werden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Technologie in fünf bis sieben Jahren klinische Bedeutung erlangt. Bis man soweit ist, künstliche Augäpfel anzufertigen, dürfte allerdings noch mehr Zeit vergehen. MHOX rechnet damit, dass die Technologie 2027 marktreif ist. (red, 27.4.2015)