Salzburg - In der Stadt Salzburg wurden in der Nacht auf Montag erneut das Integrationszentrum und die SPÖ-Zentrale beschädigt. Vermutet werden die Täter in der rechten Szene. An beiden Gebäuden wurden mehrere Scheiben eingeschlagen. Die Leiterin des Integrationszentrums, Julia Graffer, bezifferte den entstandenen Schaden mit rund 22.000 Euro.

Sie sei kurz nach 7.00 Uhr von der Polizei verständigt worden. "Ich bin dann sofort zum Büro gefahren und habe festgestellt, dass es sich exakt um denselben Schaden handelt, den wir vor etwa eineinhalb Monaten bereits hatten. Es ist sehr frustrierend und deprimierend, feststellen zu müssen, dass es immer noch Leute mit einem derart großen Hass gibt, die meinen, sie müssen unsere Einrichtung attackieren", sagte Graffer gegenüber dem ORF.

Handschrift der Taten mit Koninuität

Im SPÖ-Haus sind sieben Scheiben im Erdgeschoß eingeschlagen worden. Die Schadenshöhe stand noch nicht fest. "Ich und meine Mitarbeiter fühlen uns nicht gut, denn die Sachbeschädigungen werden immer intensiver und man fragt sich, wo da die Grenze ist. Es macht zumindest den Anschein, als würde das aus dem rechtsradikalen Lager kommen, weil das von der Handschrift der Taten durchaus eine Kontinuität hat", wurde Landesgeschäftsführer Felix Müller zitiert.

In Salzburg werden bereits seit Oktober 2013 immer wieder rechtsextreme Straftaten verübt. Zu Beginn wurden neun "Stolpersteine", die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen, beschmiert. Für einen Teil der Solperstein-Beschmierungen wurden inzwischen zwei junge Männer verurteilt. Doch die Serie neuer Schmieraktionen riss nicht ab. Betroffen waren neben den "Stolpersteinen" unter anderem auch Parteizentralen, das Euthanasie-Mahnmal im Kurgarten, die Synagoge oder ein Winter-Notquartier der Caritas. (APA, 27.4.2015)