Foto: LG
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Der südkoreanische Elektronikhersteller LG hat auf einem in verschiedenen Metropolen abgehaltenen Event sein neues Vorzeige-Smartphone vorgestellt. Neben dem allgemeinen Hardwareupgrade soll das LG G4 vor allem mit einem verbesserten Display und neuer Kameratechnologie punkten.

2K-Display in schlankem Format

Der Bildschirm löst wie beim Vorgänger mit 2.560 x 1.440 Pixel auf 5,5 Zoll (538 PPI) auf. Der Hersteller spricht von einem IPS-basierten "Quantum Display". Versprochen werden realistische Farben und 25 Prozent stärkere Helligkeit. Statische Bildschirminhalte werden in einem Zwischenspeicher abgelegt, was die Akkubelastung verringern soll. Die Oberfläche des Panels ist leicht gebogen, was die Widerstandsfähigkeit bei einem Sturz des Smartphones verbessern soll.

Da zur Navigation Onscreen-Tasten genutzt werden und die Hardware in ein Gehäuse mit dünnen Rändern verpackt ist, liegen die Maße mit 148,9 x 76,1 x 6,3 Millimeter (9,3 Millimeter an der dicksten Stelle) auf dem Niveau von Geräten mit kleinerem Bildschirm. Das Handy wiegt 155 Gramm.

LG Mobile Global

Verzicht auf Snapdragon 810

Unter der Haube werkt Qualcomms Snapdragon 808, hier hat sich LG bewusst gegen den aufgrund von Überhitzungsproblemen in die Kritik geratenen Snapdragon 810 entschieden. Das Modell 808 arbeitet mit zwei leistungsfähigen Cortex-A57-Prozessorkernen sowie vier sparsameren Cortex-A53-Kernen. Der Maximaltakt liegt bei 2,0 GHz. Ihm stehen drei GB RAM zur Seite.

Durch die neuere Bauweise soll er trotz Performancezuwachses den Akku um 20 Prozent weniger belasten, als der Snapdragon 801 im G3. Nominell ist die Kapazität des austauschbaren Energielieferanten mit 3.000 mAh gleich geblieben.

Neue Software-Features

Den Onboardspeicher hat LG mit 32 GB dimensioniert. Zusätzlicher Platz lässt sich per microSD-Slot schaffen. In puncto Konnektivität unterstützt das G4 alle modernen Standards. Dazu gehören mobiles Internet per LTE, WLAN nach 802.11ac, Bluetooth 4.1 LE und NFC. Als Lade- und Datenanschluss wird ein microUSB 2.0-Port verwendet. Vorinstalliert ist Android 5.1 "Lollipop" mit LGs eigener "LG UX"-Oberfläche.

Diese ermöglicht einen Kamera-Schnellstart in unter einer Sekunde per Doppeldruck auf die rückseitige An/Aus-Taste, bringt eine erweiterte Galerie-App mit und erlaubt die Hinterlegung von Terminen aus Social Networks per Drag-and-Drop in einen einheitlichen Kalender. Die Oberfläche kann sich farblich auf Wunsch dem aktuellen Hintergrund des Bildschirms anpassen.

Leichtere Anmeldung

Die Anmeldung eines LG-Accounts zur Inanspruchnahme hersteller-eigener Services wurde erleichtert, da zur Anmeldung eines LG-Kontos nun auch einfach der eigene Google-Account verwendet werden kann. Käufer erhalten außerdem von Google kostenlos 100 GB Cloudspeicher bei Google Drive für zwei Jahre. Per MirrorLink können Fahrer eines entsprechend ausgestatteten VW-Autos das Handy über ein optimiertes Interface benutzen.

16-MP-Kamera mit "Color Spectrum Sensor"

Als bedeutendsten Fortschritt streicht LG die Kamera des G4 heraus. Diese operiert mit einem 16-Megapixel-Sensor, der über eine f1.8-Blende verfügt. Hat das Unternehmen letztes Jahr einen laserbasierten Autofokus eingeführt, soll den Unterschied – neben dem moderneren Kamerachip – der zusätzliche "Color Spectrum Sensor" machen.

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Ein derartiger Zusatz wird laut LG im G4 erstmals in ein Smartphone verbaut. Er befindet sich unter dem rückseitigen Blitz und soll in der Lage sein, die Verhältnisse des sichtbaren Lichts und Infrarotlichts akkurat zu erfassen, um hohe Farbechtheit zu garantieren. Insbesondere unter schlechteren Bedingungen Abends und Nachts sollen die Fotos deutlich besser ausfallen, wie bei Smartphones der Konkurrenz, zumal auch optische Bildstabilisierung integriert ist.

Auf der Frontseite ist das G4 ebenfalls ordentlich ausgestattet. Hier sitzt eine Acht-Megapixel-Kamera mit f/2.0-Blende. Die Kamerasoftware soll detaillierte Einstellungen erlauben und unterstützt Aufnahmen im RAW-Modus und Aufnahmen über Gesten.

Ab Ende Mai in Österreich

Das LG G4 wird in zahlreichen Ausführungen mit Leder- und Keramikrückseite zur Auswahl stehen. Am 29. April beginnt bereits der globale Roll-out, in Österreich soll das Gerät Ende Mai in den Handel starten. Je nach Designvariante listen erste deutsche Händler das Smartphone ab circa 680 Euro. (gpi, 28.4.2015)