Die mobile Revolution ist unaufhaltsam. Immer mehr Besucher der Digitalausgaben von Medien wie der "New York Times", "Washington Post" oder anderen erfolgen über mobile Endgeräte. Diese Zugriffe laufen den stationären den Rang ab. Das ist ein Teilbefund des alljährlichen Berichts über die Lage von Medien und Journalismus, den das Pew Research Center im aktuellen "State of the News Media 2015" veröffentlichte.

Bereits 39 der wichtigsten 50 US-Digitalmedien generieren mehr Zugriffe von mobilen Endgeräten als von Desktop-PCs. Auf der anderen Seite verbringen Desktop-User im Schnitt mehr Zeit auf den Webseiten als mobile User.

Zum Beispiel bei Yahoo: Im Jänner 2015 verbrachten Desktop-User im Schnitt fast vier Minuten pro Besuch auf der Seite. Im Vergleich zu mobilen Usern, die nur knapp über zwei Minuten blieben. Bei NBC News Digital beträgt das Verhältnis 5 zu 2,5 Minuten.

Eine Diskrepanz, die Medien vor große Herausforderungen stellt; auch was die Vermarktung und Darstellung ihrere Inhalte anbelangt.

Mit der mobilen Revolution ändert sich auch der Nachrichtenkonsum gravierend, schreiben die Studienautoren. Und da kommt Facebook ins Spiel. Fast die Hälfte der US-User gibt bei Untersuchungen an, Nachrichten in der letzten Woche nur mehr über Facebook gelesen zu haben.

Bezogen auf Medienkanäle legen soziale Netzwerke und lokale Nachrichtensender zu, während etwa Zeitungen zu den Verlierern gehören.

Interessant ist, dass die drei Sender ABC, CBS und NBC zusammengenommen mit ihren Abendnachrichten in punkto Zuseherinteresse zulegen konnten.

Am absteigenden Ast sind die Werbeeinnahmen von Zeitungen. Sie gingen gegenüber dem Vorjahr um fast 20 Milliarden Dollar oder um vier Prozent zurück, während sie im digitalen Umfeld um 18 Prozent nach oben schnellten.

Im Bereich Mobile stiegen sie sogar um 78 Prozent und kletterten auf 37 Prozent der gesamten digitalen Werbespendings. Bei Display-Werbung räumt Facebook schon beinahe ein Viertel (24 %) der Erlöse ab.

(red, 29.4.2015)