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He wants you. Auf die freundliche Art und Weise.

Foto: EPA/ETTORE FERRARI

Das Cover der Autobiografie "Gilliamesque", im Deutschen erschienen im Heyne Verlag.

Terry Gilliam starb dieses Jahr kurzzeitig, zumindest medial. Der Regisseur wurde zuerst vom Magazin "Variety" für tot erklärt und dann auch von vielen dafür gehalten. Gilliam aber ist quicklebendig, feiert am heutigen Sonntag seinen 75. Geburtstag und hat rechtzeitig zum Jubiläum seine Autobiografie vorgelegt.

"Gilliamesque" heißt das Buch und bereits der Titel zeugt von einer selbstbewussten und ironischen Haltung dem eigenen Werk und Leben gegenüber. Voller Fotografien, handschriftlicher Notizen, Filmstills und Fotomontagen erinnert das Layout des Coffee-Table-Buch an ein Pop-Art-Werk. Gilliam verknüpft private Erinnerungen mit seinem beruflichen Werdegang, verzichtet dabei aber weitgehend auf eine psychologische Nabelschau.

Erfolg und Scheitern

Für Gilliam-Neulinge mag dem Werk Stringenz und Tiefe fehlen, für informierte Fans ist es hingegen eine Fundgrube an bisher Unbekanntem: So erfährt man beispielsweise, dass die Idee zu "Brazil" bei einem Besuch in Disneyland entstand. Zu Gilliams größten Erfolgen zählen seine Zusammenarbeiten mit den Monthy Pythons. Er führte unter anderem Regie bei "Ritter der Kokosnuss". Ebenfalls gefeiert wurde Gilliam mit dem märchenhaften "König der Fischer". Kultstatus genießt die Verfilmung von Hunter Thompsons Drogentrip "Fear and Loathing in las Vegas".

Die grelle Überwachungsdystopie "Brazil" gilt als einer der Höhepunkte in Gilliams Schaffen.
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Während der Dreharbeiten zu "Das Kabinett des Dr. Parnassus" verstarb der Hauptdarsteller Heath Ledger. Die zum Zeitpunkt seines Todes noch nicht gedrehten Szenen wurden von Jude Law, Johnny Depp und Colin Farrell übernommen. Durch die Aufspaltung der Figur konnte der Film gerettet werden. Unvollendet blieb dagegen bis heute "The man who killed Don Quichote". Nachdem bereits die Finanzierung der Dreharbeiten problematisch war, bedeutete die Krebserkrankung des Hauptdarstellers Jean Rochefort das Ende des Projekts.

Zuletzt war "The Zero Theorem" mit Christoph Waltz in den Kinos zu sehen.

Welche Arbeiten stechen heraus?

Gilliams Werk ist umfangreich. Welcher Film fehlt aus Ihrer Sicht in der obigen Aufzählung? Welche seiner Filme haben Ihnen besonders gut gefallen, welche halten Sie für die schwächeren Produktionen? Was sagen Sie zu Gilliams visueller Handschrift, die mal märchenhaft, mal dystopisch ist? (jmy, 22.11.2015)