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Kim Jong-un sagt seine erste Auslandsreise ab.

Foto: Reuters/KCNA

Moskau/Pjöngjang – Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat seine Reise nach Moskau zum 70. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über den Hitler-Faschismus nach Kreml-Angaben abgesagt. "Er kann nicht kommen, die Nachricht wurde uns über diplomatische Kanäle übermittelt. Die Entscheidung steht im Zusammenhang mit innerkoreanischen Angelegenheiten", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge.

Die russische Hauptstadt hatte sich bereits seit Tagen auf Kims Anwesenheit am 9. Mai, dem groß gefeierten Tag des Sieges, vorbereitet. Es wäre seine erste Auslandsreise im Amt gewesen.

Einladungspolitik

Ein breiter Boykott der Siegesfeier durch den Westen hat in Moskau für Verstimmung gesorgt. Wegen Spannungen mit Russland in der Ukraine-Krise haben zahlreiche Politiker eine Einladung abgelehnt, unter ihnen Bundespräsident Heinz Fischer. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) wird kurz vor den Feierlichkeiten in Moskau weilen. Am Dienstag legt er einen Kranz am Grab des Unbekannten Soldaten nieder und trifft seinen Amtskollegen Sergej Lawrow.

Am Rande der Feierlichkeiten erwartet der Kreml die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Gemeinsam mit Präsident Wladimir Putin will auch sie am 10. Mai am Grab des Unbekannten Soldaten einen Kranz niederlegen. Die Militärparade am Vortag meidet sie.

Zwischen dem 8. und 10. Mai erwartet Russland unter anderem den chinesischen Staatschef Xi Jinping, den tschechischen Präsidenten Milos Zeman, den slowakischen Regierungschef Robert Fico und den kubanischen Staatschef Raúl Castro. Auch aus Mazedonien, Zypern und Indien haben sich Staatsgäste angekündigt.

Peskow zufolge reist zudem UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon nach Moskau. Kritik kam prompt aus der benachbarten Ukraine. Es sei die falsche Botschaft, wenn der Generalsekretär am 9. Mai ein Land besuche, "das gegen eine große Zahl von Schlüsselprinzipien verstoßen hat, die zum Grundstein der UN gehören", sagte Außenminister Pawel Klimkin bei einem Besuch in New York. Er hoffe sehr, dass Ban nicht bei der Militärparade in Moskau anwesend sein werde. (APA, 30.4.2015)