Kinshasa/Dodoma - Sicherheitskräfte aus Tansania haben in dem ostafrikanischen Land einen der berüchtigtsten Rebellenführer der Region gefasst. Bei dem Inhaftierten handelt es sich laut einem Armeesprecher um Jamil Mukulu, den Chef der Gruppe "Alliierte Demokratische Kräfte - Nationale Armee für die Befreiung Ugandas" (ADF-Nalu), die seit Jahren im Kongo brutalste Verbrechen an Zivilisten begeht.

Obwohl Mukulu schon am 20. April gefasst worden sei, habe es mehrere Tage gedauert, seine Identität zu klären, hieß es am Donnerstag. Er habe ein Dutzend Pässe aus verschiedenen Ländern bei sich gehabt, mit denen es ihm gelungen sei, aus dem Kongo nach Tansania zu fliehen, so der Sprecher. Mukulu werden Morde, Entführungen und Vergewaltigungen vorgeworfen. In Uganda und im Kongo liegen Haftbefehle gegen ihn vor.

Die ADF ist ursprünglich eine ugandische Rebellenorganisation, die 1995 als oppositionelle Gruppierung gegen den ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni gegründet worden war. Später zog sich die Gruppe in den Osten des Kongos zurück. Erst Mitte April hatten Mitglieder der ADF ein Dorf in der Provinz Nord-Kivu angegriffen und die Menschen mit Macheten attackiert. 20 Bewohner wurden ermordet. Die UNO-Friedensmission im Kongo (Monusco) sprach von einem "Massaker". (APA, 30.4.2015)