Berlin - "Da findet ein Brain Drain Richtung Google statt": So warnt Christopher Lauer, bei Springer für "strategische Innovationen" zuständiger Exchef der Berliner Piraten-Partei vor dem Kooperationsangebot des Suchmaschinenriesen.

"In dieser Kooperation gewinnt vor allem Google", sagt Lauer dem "Spiegel": "Die Verlage stellen Google ihr Wissen zur Verfügung. Da findet ein ,Brain Drain' in Richtung Google statt, den man auch transparente Industriespionage nennen könnte."

"Einfach das Leistungsschutzrecht akzeptieren"

Wenn der Konzern den Verlagen helfen wolle, dann "könnte Google doch einfach das Leistungsschutzrecht akzeptieren. Mit dem Geld könnten die Verlage dann auch in digitale Innovationen investieren". In Deutschland läuft eine Klage einer Reihe von Verlagen, darunter Springer, über die Abgeltung ihrer Inhalte nach dem deutschen Leistungsschutzrecht.

Angesichts der sieben Milliarden Dollar, die Google jedes Jahr in Forschung und Entwicklung investiere, seien 150 Millionen Euro "ein Witz und wirft die Frage auf, wie ernst es dem Konzern wirklich ist", erklärt Lauer im "Spiegel": Der Axel-Springer-Verlag sei von Google zwar angesprochen worden, "aber ohne konkret zu benennen, worum es geht." Man beteilige sich an der Initiative aktuell nicht, "weil jede Frage zu dieser Initiative für uns unbeantwortet bleibt".

An der DNI beteiligt sich auch der Spiegel-Verlag. (red, 2.5.2015)