Bild nicht mehr verfügbar.

Ankunft der "Nachtwölfe" in Wien

Foto: APA/Oczeret

Bild nicht mehr verfügbar.

Gedenken am Schwarzenbergplatz.

Foto: APA/Oczeret

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Oczeret

Bild nicht mehr verfügbar.

Schaulustige und Sympathisanten.

Foto: APA/EPA/Oczeret

Wien - Die kremlnahe Motorradgruppe "Nachtwölfe" ist nach Angaben der russischen Botschaft und der Polizei in Wien am Sonntagvormittag nach Deutschland aufgebrochen. Die Abfahrt Richtung München sei für 8.30 Uhr am Sonntag geplant gewesen, hieß es auf APA-Anfrage aus der Botschaft. Eine kleine Gruppe passierte am Sonntagabend den deutsch-österreichischen Grenzübergang Bad Reichenhall, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord bestätigte. Es handle sich um "grob geschätzt zehn Personen". Am Montag will die Gruppe die Gedenkstätte im früheren KZ Dachau besuchen.

Kranzniederlegung in Wien

Einige wenige Mitglieder der "Nachtwölfe" waren am Samstagabend in Wien eingetroffen. Sie legten gegen 20 Uhr beim Heldendenkmal der Roten Armee (Russendenkmal) auf dem Schwarzenbergplatz einen Kranz in Gedenken an das Kriegsende vor 70 Jahren nieder.

In der Kolonne mit 20 Motorradfahrern seien nur zwei russische Staatsbürger gewesen, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer dem Standard. Der Rest seien wohl Sympathisanten mit slowakischen, ungarischen aber auch österreichischen Kennzeichen gewesen. Kurzzeitig hielten sich auch zwischen 300 und 500 Schaulustige am Schwarzenbergplatz auf. Zu Zwischenfällen kam es nicht. Die Biker verbringen die Nacht in Wien und wollen morgen Richtung Berlin aufbrechen. Wo sie die Grenze nach Deutschland übertreten wollen, ist derzeit nicht bekannt.

Die russische Botschaft erwartet keine weiteren Mitglieder oder Aktionen der Motorradgruppe in Österreich.

Jubel und Protest in Bratislava

Davor hielten sich die "Nachtwölfe" noch in der Slowakei am Gefallenendenkmal Slavin im Zentrum der Hauptstadt Bratislava auf. Rund 700 Menschen versammelten sich den Berichten nach am Slavin und warteten mit slowakischen und russischen Flaggen auf das Eintreffen der "Nachtwölfe", die von Bikern aus Tschechien und der Slowakei begleitet wurden. Die Gruppe wurden von einem Teil der Menschen mit Jubel und Geschenken begrüßt. Weitere Mitglieder des Motorradklubs sollten noch eintreffe. Unter den Versammelten waren vor dem Eintreffen der Motorradgang auch slowakische Ukraine-Anhänger, die gegen die "Siegesfahrt" protestierten. Laut Informationen des Internetportals musste die Polizei einschreiten und die Situation beruhigen.

Einreise in Polen verweigert

Die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahestehenden "Nachtwölfe" wollen mit einer umstrittenen Tour von Moskau nach Berlin an den 70. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Hitler-Deutschland erinnern. Polen hatte die Aktion als Provokation kritisiert und den Bikern die Einreise verweigert. Auch Deutschland hatte mehrere Visa der Rocker annulliert. Die Slowakei und Österreich sehen das lockerer bzw. abwartender. Einige "Nachtwölfe" sollen jedenfalls die Grenze in die EU passiert haben, teils auf Flughäfen.

Die Maßnahmen gegen die "Siegestour" haben russische Kritik nach sich gezogen und haben offensichtlich dazu geführt, dass ein großer gemeinsamer Motorradkonvoi nicht zustande gekommen ist. Mitglieder des Biker-Klubs wurden nicht nur in Ungarn, sondern auch in Polen und Tschechien gesichtet. Ein "Nachtwolf" nahm an einer Kranzniederlegung in Budapest teil. (red/APA, 3.5.2015)