Seoul - Nordkorea hält nach eigenen Angaben seit eineinhalb Wochen einen weiteren Südkoreaner fest. Ein 21-jähriger Student sei am 22. April bei der illegalen Einreise festgenommen worden, berichteten die Staatsmedien am Samstag. Er wohne in den USA und studiere an der Universität von New York. Er habe gestanden, gegen die Gesetze des Landes verstoßen zu haben.

Was mit ihm passieren soll, blieb unklar. Der Student soll von der chinesischen Stadt Dandong aus über den Grenzfluss Yalu eingereist sein. In der Grenzstadt leben viele ethnische Koreaner. Die Behörden in dem weithin isolierten Nordkorea hatten in den vergangenen Jahren immer wieder Südkoreaner, Amerikaner und andere Ausländer festgehalten, in der Regel wegen des Vorwurfs "feindseliger Handlungen" oder der Spionage.

Im März hatte Nordkorea ein Video mit zwei Südkoreanern gezeigt, auf denen sie von ihren angeblichen Spionagetätigkeiten für den südkoreanischen Geheimdienst berichteten. Südkorea hatte ihre Identität bestätigt und ihre sofortige Freilassung verlangt. Die Vorwürfe seien haltlos. Im vergangenen Jahr wurde ein Missionar aus Südkorea wegen Spionage und staatsfeindlicher religiöser Umtriebe zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt. (APA, 2.5.2015)