Beirut - Die syrische Armee hat am Sonntag den Ring um eine von ihr belagerte Rebellenhochburg östlich von Damaskus enger geschlossen. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, riegelten die Soldaten die letzte noch offene große Zugangsstraße in die Region Ost-Ghuta ab. Über diese Straße gelangten bisher Lebensmittel und Verstärkung zu den Rebellen.

Diese seien nun auf kleine und "sehr gefährliche" Straßen angewiesen, teilte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, mit.

"Zahlreiche Terroristen" getötet

Die der Opposition nahe stehende Beobachtungsstelle und die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichteten übereinstimmend, dass die Armee das an der Straße gelegene Dorf Maydaa eingenommen habe. Sana zufolge sollen dabei "zahlreiche Terroristen" getötet worden sein. Abdel Rahman sagte der Nachrichtenagentur AFP, um Maydaa gebe es andauernde Kämpfe zwischen Soldaten und der größten Rebellengruppe der Region, Dshaish al-Islam.

Die Region Ost-Ghuta ist seit Monaten massiven Luftangriffen der syrischen Armee ausgesetzt. Der syrische Bürgerkrieg begann im März 2011 mit regierungskritischen Protesten, die sich schnell zu einem bewaffneten Konflikt ausweiteten. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden inzwischen mehr als 220.000 Menschen getötet und etwa zehn Millionen weitere in die Flucht getrieben. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein dichtes Netz von Informanten in Syrien. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden. (APA/AFP, 3.5.2015)