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Pamela Geller, AFDI-Mitbegründerin, vertritt islamfeindliche Thesen.

Foto: REUTERS/Mike Stone

Es war eine Veranstaltung der American Freedom Defense Initiative (AFDI), die am Sonntagabend (Ortszeit) in Garland im US-Bundesstaat Texas zum Ziel von zwei Angreifern wurde. Ein Polizist wurde dabei verletzt und die beiden Angreifer getötet. Weder Motiv noch Hintergrund der Täter sind bekannt. Die AFDI hatte einen Karikaturenwettbewerb veranstaltet – für die beste Mohammed-Karikatur wurde ein Preisgeld in Höhe von 10.000 US-Dollar ausgeschrieben. Sonntagabend sollte die Ausstellung eröffnet werden. Als Gast und Vortragender war der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders eingelanden.

Die AFDI ist eine 2010 gegründete islamophobe Organisation, sie wird vom Southern Poverty Law Center, das sich gegen Rassismus und für Bürgerrechte einsetzt, als sogenannte Hate Group gelistet. Die AFDI tritt auch unter dem Namen Stop Islamization of America (SIOA) auf. SIOA wurde als US-amerikanischer Ableger von Stop the Islamization of Europe (SIOE) bereits 2009 ins Leben gerufen und ist ein Zusammenschluss von dänischen und britischen anti-muslimischen Aktivisten.

Kampagne gegen islamisches Zentrum

Das erste Mal öffentlich in den USA bemerkbar machte sich die AFDI im Jahr 2010 mit ihrer Kampagne gegen Park 51, ein geplantes islamisches Gemeinschaftszentrum mit Gebetsraum nahe Ground Zero in New York. AFDI veröffentlichte auch einen Propagandafilm, der die Pläne für das Gemeinschaftszentrum symbolisch mit einer weiteren Attacke wie der vom 11. September 2001 gleichsetzt.

Die Pläne für das Zentrum scheiterten. Nun sollen an dem Ort ein Museum mit Gebetsraum, aber auch Wohnungen entstehen.

Die führenden Vertreter von AFDI sind Pamela Geller und Robert Spencer. Die beiden sehen AFDI als Organisation, die die USA gegen eine machtvolle und gefährliche "islamische Maschinerie" verteidige. Die 56-jährige Geller nennt den Koran Gewalt befeuernd, vergleicht Muslime mit Nazis und vertritt auch die Meinung, Hitler wäre vom Islam inspiriert worden.

Einreise nach Großbritannien verweigert

Im Jahr 2013 wurde Geller und Spencer die Einreise nach Großbritannien verweigert. Das britische Innenministerium argumentierte die Entscheidung mit der Tatsache, dass die beiden anti-muslimische Hassgruppen vertreten, und ihnen mehrmals nahegelegt wurde, nicht nach Großbritannien zu reisen.

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders, der bei der Veranstaltung der AFDI in Texas eine Rede gehalten hat, ist ein alter Bekannter von Geller. Sie nennt ihn "ihren Helden" und beschreibt ihn in ihrem Blog als "tapfersten Mann in Europa". Wilders war schon mehrmals Gast bei Veranstaltungen der AFDI.

Geller tritt auch als leidenschaftliche Kritikerin von US-Präsident Barack Obama auf, den sie als "Kulmination der islamistisch-linken-Allianz" bezeichnet. Geller wirft Obama vor, er würde Muslime bevorzugen, die laut Geller bereits zu einer privilegierten Klasse in den USA geworden seien. (mka, derStandard.at, 4.5.2015)