Im Jahr 2012 gab Österreich rund 860 Millionen Euro für Entwicklungszusammenarbeit aus. Mit 0,28 Prozent des BIP ist dies weit von den 0,7 Prozent entfernt, die die Vereinten Nationen als Ziel für entwickelte Länder erklärt haben.

Etwas mehr als die Hälfte des Budgets ging an multilaterale Organisationen. Dazu gehören die EU, die Vereinten Nationen, die Weltbank und andere Organisationen. Der Rest wird für bilaterale Maßnahmen verwendet.

Unter Entwicklungszusammenarbeit fallen verschiedene Strategien, anderen Ländern zu helfen. Dazu zählt finanzielle Unterstützung wie Schuldenreduktionen und Budgethilfen sowie Projekte und technische Hilfsleistungen. Davon sind Schuldenreduktionen und Projekte mit 9,5 beziehungsweise 8,6 Prozent die größten Posten.

Ein Fünftel des Gesamtbudgets ist Geld, das in Österreich verwendet und ausgegeben wird. Administrative Kosten für die diversen Stellen, etwa die Austrian Development Agency (ADA) oder Stellen im Außenministerium, machen etwa drei Prozent des Gesamtbudgets für Entwicklungshilfe aus. Weit größere Posten sind die Betreuung von Asylwerbern mit fünf Prozent oder die Kosten für Stipendien und Studienplätze für Studierende aus Entwicklungsländern mit rund zehn Prozent des Gesamtbudgets. Die Zurechnung von Studienplatz- und Asylbetreuungskosten zum Budget der Entwicklungszusammenarbeit ist international üblich.

Getragen wird die Entwicklungshilfe im Wesentlichen von zwei Ministerien: dem Finanzministerium, dem auch die Österreichische Entwicklungsbank untergeordnet ist, und dem Außenministerium, in dem sich die ADA befindet. Gut 80 Prozent des Budgets für Entwicklungszusammenarbeit werden von diesen beiden Ministerien gestellt. Weitere 10 Prozent – der Anteil für die oben genannten Studienplätze – kommen vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. (Michael Bauer, derStandard.at, 4.5.2015)