Wien/Schwechat/Frankfurt - In den für die Airlines traditionell verlustträchtigen Wintermonaten hat auch die AUA (Austrian Airlines) wieder ein deutliches Defizit eingeflogen. Der Betriebsverlust (Ebit-Verlust) war im ersten Quartal 2015 mit 53 Mio. Euro bloß um eine Million niedriger als im ersten Quartal 2014 (54 Mio. Euro).

Die österreichische Lufthansa-Tochter bekam weiter die Krisen in Nahost, Russland und der Ukraine zu spüren. Das drückte massiv auf Umsatz und Erlöse, wie die Airline am Dienstag mitteilte. Die Passagierzahlen waren bis März um 11,9 Prozent rückläufig. Das Angebot wurde um fast sieben Prozent zurückgenommen.

Neues Wartungskonzept

Nach Unternehmensangaben schlug aber auch ein neues Wartungskonzept zu Buche. Demnach werden Flugzeuge jetzt primär in den aufkommensschwächeren Wintermonaten technischen Checks und Wartungen unterzogen und nicht mehr übers Jahr verteilt. Damit blieben heuer zum Jahresbeginn vergleichsweise mehr Flugzeuge am Boden, hieß es. Mit dem neuen Wartungskonzept verspricht sich die AUA positive "Kosteneffekte". Im ersten Quartal hat das allerdings erhöhte Wartungskosten gebracht.

Der Umsatz lag bis Ende März mit 390 Mio. Euro um 3,2 Prozent unter Vorjahr. Zum Ausblick 2015 heißt es, dass heuer "weitere ergebnisverbessernde Effekte aus dem erfolgreich laufenden Restrukturierungsprogramm" erwartet würden. Der scheidende Airlinechef Jaan Albrecht sagte heute trotz eines schwierigen Wettbewerbsumfelds eine deutliche Steigerung des Ebit voraus. 2014 lag dieses bei 10 Mio. Euro.

Lufthansa mit besserem Ergebnis

Die Konzernmutter Lufthansa hat ihr Schreckensquartal zum Jahresstart trotz des Absturzes der Germanwings-Maschine und der Pilotenstreiks mit deutlich verbesserten Ergebnissen abgeschlossen. Um Sonderfaktoren bereinigt, verringerte sich der saisontypische Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 167 Mio. Euro, wie der deutsche AUA-Mutterkonzern am Dienstag mitteilte.

Unter dem Strich stand wegen eines Finanzgeschäfts mit Aktien der US-Fluggesellschaft JetBlue sogar ein Gewinn von 425 Mio. Euro nach einem Verlust von 252 Millionen ein Jahr zuvor.

Die Pilotenstreiks belasteten das Ergebnis den Angaben zufolge mit 42 Mio. Euro. Zudem zogen die Niedrigzinsen milliardenschwere Belastungen bei den Betriebsrenten nach sich, was auf das Eigenkapital drückte. Die Eigenkapitalquote sank um 5,7 Prozentpunkte auf nun 7,5 Prozent. (APA, 5.5.2015)