München/Wien - Das Debakel um die Abwicklung der früheren Kärntner Hypo Bank (heute Heta) belastet auch den deutschen Allianz-Versicherungskonzern. Der Konzern sei mit 133 Mio. Euro bei der Abwicklungsanstalt Heta engagiert, sagte Allianz-Vorstand Maximilian Zimmerer am Mittwoch bei der Hauptversammlung in München auf die Frage eines Aktionärs.

Österreich hatte die Abwicklungsanstalt vor zwei Monaten eingefroren und damit etliche Banken in Deutschland zu hohen Wertberichtigungen gezwungen. Betroffen sind u.a. die Commerzbank, die HypoVereinsbank, die Hypo Real Estate und der Rückversicherer Munich Re. Mehrere Bankmanager hatten sich empört über das Vorgehen Österreichs geäußert. Auch der scheidende Allianz-Chef Michael Diekmann übte Kritik: "Das österreichische Bundesland Kärnten distanziert sich von einer Ausfallbürgschaft und stellt damit das Vertrauen in die öffentliche Schuldenmoral in Frage."

Die Allianz-Versicherung in Österreich hält, wie sie Anfang März erklärte, rund 60 Mio. Euro vorrangige Senior Bonds der Hypo-Abbaueinheit Heta, für die es einen Zahlungsstopp gibt. Die Kunden sollen das aber nicht spüren, hatte Österreich-Chef Wolfram Littich erklärt. Von weiteren 33,6 Mio. Euro in der Allianz KAG sind Drittkunden tangiert, wurde damals bestätigt. (APA, 6.5.2015)