Wien – Seit Mittwoch erklingen aus sechs in der Stadt verteilten Kanaldeckeln "Rise Like a Phoenix" von Conchita Wurst, "Merci Chérie" von Udo Jürgens und andere Gewinnerlieder des Eurovision Song Contest in Dauerschleife.

Besonders viel Aufmerksamkeit bekommt der Gully in der vielbesuchten Fußgängerzone Mariahilfer Straße: Man schlendert, dreht sich zweimal um und schaut zu Boden. Nur ein kleines Pickerl mit QR-Code verrät, dass nicht etwa ein Musikgerät versehentlich in den Kanal geflutscht ist.

Die Passanten auf der Mahü freuen sich über Gedudel aus der Unterwelt.
derstandard.at/ von usslar

Neben einem Gully am Karlsplatz befinden sich noch weitere vier singende Kanaldeckel in etwas weniger prominenten Gegenden Wiens und können auf der Karte vom Kanalquiz zur "Dritter-Mann-Tour" eingesehen werden.

Die Aktion geht auf Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) zurück, die dafür ziemlich bald Kritik von der FPÖ in einer Aussendung erfahren durfte: "Rund 300.000 Armutsbetroffene müssen für die Unfähigkeit und Verschwendung von Steuergeld durch die rote Stadträtin geradestehen", schrieb FPÖ-Gemeinderat Udo Guggenbichler.

Die Installation kostet pro Gully 600 Euro, die Technik werde weiterhin für die "Dritter-Mann-Tour" verwendet. Simas ESC-Fieber belastet die Kassen des Umweltressorts eher mit einer weiteren Aktion. 150 lebensgroße Sängerfiguren und 10.000 ESC-Herzen sollen demnächst Wiens Grünflächen schmücken. Die Kosten dafür: 36.800 Euro. (mvu, 6.5.2015)