UPCs Vize-Produktchef Gerald Schwanzer (Mitte) erhofft sich von den neuen Tarifen einen deutlichen Kundenzuwachs für die Mobilfunkabteilung des Unternehmens.

Foto: derStandard.at/Pichler
Foto: UPC
Foto: UPC

Recht unspektakulär verlief vor ein paar Monaten der Start von UPC Mobile. Die Angebote der neuen Mobilfunksparte des Internet- und TV-Providers bewegten sich im Mittelfeld, all zu großer Marketingaufwand war ebenfalls nicht zu bemerken. Trotzdem, so verriet UPCs Vize-Produktchef Gerald Schwanzer auf einer Pressekonferenz, liege man beim bisherigen Aufkommen von "ein paar tausend Kunden" über den eigenen Erwartungen.

Nun will man größere Brötchen backen und "mit vollem Dampf" den Zulauf deutlich steigern. Das Kerninstrument dafür: Vier neue, im Verhältnis zum bisherigen Preisniveau deutlich vergünstigte, Tarife und ein Upgrade der bisherigen zwei.

Nicht der "Preisbrecher vom Dienst"

UPC sieht sich dabei weiterhin nicht als "Preisbrecher vom Dienst" und bleibt auch seiner SIM-only-Strategie treu. Endgeräte will der erste MVNO im Netz von "3" zwar eines Tages anbieten, konkrete Pläne gibt es dazu aber noch nicht.

Abheben will man sich qualitativ dadurch, dass man abseits vom angemieteten Zugang zum Netz komplett auf eigene Infrastruktur – etwa bei der Vermittlung von Verbindungen oder dem Kundenmanagement - baut, so Schwanzer. In einen Preiskampf mit anderen MVNOs, wie das zu Jahresanfang erfolgreich gestartete Hofer-Angebot "Hot", will man sich nicht begeben.

Kombinierte Tarife

Das Sortiment besteht nun aus drei kombinierten Tarife und drei reinen Datenangebote. Für Einsteiger bietet man UPC Mobile Plus an. Dieser beinhaltet monatlich 1.000 Gesprächsminuten, 1.000 SMS sowie drei GB Datenvolumen für 17,90 Euro. UPC Mobile Super, für den man bei UPC Mobile mit der größten Nachfrage rechnet, kostet knapp 25 Euro, kommt ohne Limitierung für Sprache und Textnachrichten und bietet sechs GB Daten. UPC Mobile Unlimited ist als vollständige Flatrate für Telefonie, SMS und mobilen Internetzugang konzipiert und schlägt mit 30 Euro zu Buche.

Wer bereits UPC-Dienste bezieht, kann die Tarife Mobile Plus und Mobile Super bis 10. Juni vergünstigt für 11,90 bzw. 14,90 Euro pro Monat anmelden. Die reduzierte Grundgebühr gilt dabei solange, wie der Kunde den Vertrag laufen lässt.

Data only

Das kleinste unter den reinen Datenangeboten nennt sich Data Start. Es kann nur in Kombination mit einem anderen UPC Mobile-Tarif bezogen werden und kostet 3,90 Euro für einen GB. Data Plus kostet bei einem Volumen von fünf GB 9,90 Euro für Neukunden und 7,90 Euro für UPC-Bestandskunden. Den günstigsten Preis pro GB verspricht Data Super, hier gibt es 15 GB für 14,90 bzw. 19,90 Euro im Monat.

Übertragung stets mit bis zu 30/5 Mbit/s

Ein Alleinstellungsmerkmal der neuen Tarife ist, dass die maximal erzielbare Bandbreite bei allen Kombi- und Data-only-Tarifen bei 30 Mbit/s im Downstream und fünf Mbit/s im Upstream liegt. Getaktet wird in 100-KB-Blöcken. Insbesondere bei den Einstiegsangeboten und im mittleren Segment liegt diese damit über dem von den meisten anderen Konkurrenten gebotenen Niveau. Den nächsten Schritt diesbezüglich werden LTE-basierte Tarife bilden, die "voraussichtlich noch 2015" an den Start gehen könnten.

Bei Verbrauch des Datenvolumens wird der Datendurchsatz auf 64 Kbit/s gedrosselt, sofern man nicht mit einem von verschiedenen Pakete aufstockt. Bei Aufbrauch von Sprachminuten oder SMS wird nach einzelnen Einheiten (Nachrichten bzw. Minuten-Taktung) abgerechnet. Auch fürs Roaming lassen sich Zusatzkontingente für Telefonie und Daten erwerben.

Keine Wertkarten geplant

Eine Wertkarten-Option denkt man beim jungen Mobilfunker derweil nicht an. Es handelt sich weiterhin um Vertragstarife, die allerdings ohne Bindefrist laufen. Neben dem Vertrieb über die

Website und UPC Shops möchte man sein Angebot künftig auch über weitere Partner vermarkten. (gpi, 11.05.2015)