Wien - Für Googles "Digital News Initiative" gibt es vorerst noch keine österreichischen Partner. Der Internet-Konzern hatte jüngst die Einrichtung eines mit 150 Millionen Euro dotierten Fonds bekannt gegeben, mit dem Google in Digital-Journalismus-Projekte in Europa investieren will. Der Google-Konzern lud auch österreichische Medien zur Teilnahme ein. "Reichen Sie Projekte auf unserer Plattform ein", meinte Google-Vertreter Anton Aschwanden, der erst am Donnerstag wieder beim Forum der Internet Service Providers Austria Stimmung für das Projekt machte.

Laut Google Österreich-Sprecher Wolfgang Fasching-Kapfenberger sei es noch zu früh, um über Interessenten aus Österreich zu reden. ORF und Zeitungsverleger hatten sich kritisch zur Initiative geäußert. Der Suchmaschinen-Gigant zieht laut einer IHS-Studie allein von Österreichs Werbemarkt jährlich 150 bis 180 Millionen Euro ab.

150 Millionen bei einem Forschungsbudget von sieben Milliarden seien wohl eher als Marketingaktion zu sehen, meinte etwa ORF-Chef Alexander Wrabetz. Verleger und Privatsendervertreter sprachen von einer Nebelgranate. Interesse an einer Kooperation mit Google zeigt unterdessen die Mediengruppe Österreich, die nicht im Verband Österreichischer Zeitungen vertreten ist.

"Wir finden, dass das eine sehr spannende Initiative ist. Die Leute, die meinen, dass das Internet zwischen Wien und Walserberg erfunden wird, sind auf dem Holzweg", sagte oe24-Chef Niki Fellner in der aktuellen Ausgabe des Branchenmagazins "Horizont". Wichtig sei eine Partnerschaft auf Augenhöhe. (APA, 8.5.2015)