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Jayalalithaa Jayaram hat zahlreiche Anhänger.

Foto: Reuters/Babu

Neu-Delhi - Im Berufungsverfahren ist die indische Starpolitikerin Jayalalithaa Jayaram von gegen sie erhobenen Korruptionsvorwürfen freigesprochen worden. Ein Gericht in der Stadt Bangalore hob am Montag ein früheres Urteil gegen die Vorsitzende der größten indischen Tamilenpartei und langjährige Regierungschefin des südlichen Bundesstaats Tamil Nadu auf.

Anhänger der ebenso beliebten wie umstrittenen Politikerin feierten die Entscheidung. Jayalalithaa war wegen des Vorwurfs der illegalen Bereicherung im September zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet knapp 14,3 Millionen Euro verurteilt worden. Die von ihren Anhängern "Amma" (Mutter) genannte 67-Jährige gehört zu den schillerndsten Politikern in Indien.

Rückkehr in Politik

Die frühere Schauspielerin regierte jahrelang den rund 72 Millionen Einwohner zählenden Bundesstaat Tamil Nadu. Nach ihrer Verurteilung musste sie von dem Amt zurücktreten. Sie saß zunächst in Haft, wurde im Oktober aber freigelassen. Nun wird mit ihrer Rückkehr in die Politik gerechnet.

Vor dem Gerichtsgebäude in Bangalore und in Chennai, der Hauptstadt von Tamil Nadu, feierten Hunderte Menschen die Entscheidung des Berufungsgerichts. William Rabi, ein ranghoher Politiker in Jayalalithaas Tamilenpartei AIADMK, sagte: "Wir haben vor dem Gesetz Gerechtigkeit erlangt."

Jayalalithaa war im Jahr 1997 erstmals angeklagt worden. Zuvor waren bei einer Durchsuchung ihres Hauses in der Küstenmetropole Chennai unter anderem 28 Kilogramm Gold, 750 Paar Schuhe und mehr als 10.000 Sari-Gewänder gefunden worden.

Laut Staatsanwaltschaft war ihr Vermögen - darunter zwei riesige Landgüter - weit größer, als es ihre Bezüge zuließen. Anhänger kritisierten das Verfahren als politisch motiviert, Aktivisten und Teile der Presse begrüßten es. (APA, 11.5.2015)