Rund 100.000 Österreicher leiden laut der Österreichischen Alzheimer-Gesellschaft an einer Demenzerkrankung. Alzheimer, ein schleichend verlaufende, neurodegenerative Erkrankung, zeichnet für 60 bis 80 Prozent aller Fälle verantwortlich.

Das bekannteste Symptom der Erkrankung ist Vergesslichkeit. Sind es zu Anfang oft kleinere Dinge, die sich Betroffene auf kurze Zeit nicht merken, wird mit der Zeit auch das Langzeitgedächtnis beeinträchtigt. Dies führt zum "Verschwinden" von Erinnerungen bis hin zum Vergessen von Verwandten und Freunden.

Foto: Forget-Me-Knot
Alexander Tarvet

Der junge Gamedesigner Alexander Tarvet will für das Thema mit dem Videospiel "Forget-me-Knot" sensibilisieren. "Games sind einer der besten Wege, Menschen sicher Situationen erforschen zu lassen, die sie noch nie erlebt haben", erklärt er gegenüber MOTD. "Alzheimer ist eine schreckliche Krankheit für alle Betroffenen und ihre Angehörigen, durch 'Forget-Me-Knot' sollen Spieler ein direktes Gespür für die Verwirrung bekommen, die der Charakter durchlebt."

Der Titel versetzt Spieler in die Rolle eines älteren Menschen. Sein Wohnzimmer, einst ein schützender Rückzugsort, ist zu einer verstörenden und bedrohlichen Umgebung geworden. Fotos, Souvenirs und viele andere persönliche Gegenstände sind im Raum verteilt und zeugen von einer Vergangenheit, deren Fragmente es zusammen zu setzen gilt.

Foto: Forget-Me-Knot
Alexander Tarvet

Hinweise dafür finden sich teils an den erforschbaren Objekten selbst, aber auch versteckt auf Regalen und in Schubladen. Zu ergründen gilt es unter anderem die Bedeutung eines als Erinnerung gedachten, verknoteten Taschentuchs.

Für Tarvet ist "Forget-me-Knot" das Abschlussprojekt seiners Game Design-Studiums an der Abertay University. Der Titel befindet sich nach wie vor in Entwicklung. Auf Youtube werden Fortschritte mit regelmäßigen Videos dokumentiert, dazu gibt es auch ein Development Blog. Ein Clip aus dem vergangenen März gibt bei einem Rundgang durch das Wohnzimmer erste Eindrücke des beklemmenden Spielgefühls.

Umgesetzt wird der Titel auf Basis der Unreal Engine. Einen Releasetermin gibt es noch nicht. (gpi, 15.05.2015)