Wien - Flossen Hypo-Gelder an die SPÖ? Darüber wird heftig debattiert, seit der Standard vergangene Woche über angeblich überhöhte Honorare rund um den Verkauf der Hypo Consultants berichtet hat. Es ging einerseits um die Rechtsberatung durch die Kanzlei Lansky, Ganzger & Partner über 477.024 Euro, andererseits um die Begleitung der Transaktion durch die Gesellschaft ASP von Alon Shklarek, der 4,8 Millionen Euro erlöste.

Shklarek ist mittlerweile Geschäftspartner von Exbundeskanzler Alfred Gusenbauer. Die Kanzlei Lansky wiederum wurde immer wieder umfassend von SP-nahen Organisationen mandatiert. In einem Aktenvermerk der Finanzmarktaufsicht heißt es: "Shklarek rühmte sich in Wien ob seines hohen Honorars und der Tatsache, dass er Kulterer als Gegenleistung Zugang zur SPÖ und der Wiener Kultusgemeinde verschaffen würde."

Keine FMA-Notiz

Weitere Recherchen zu dem Thema relativieren diese Behauptung allerdings. Der Aktenvermerk stammt zwar aus Dokumenten der FMA, allerdings handelt es sich dabei um ein anonymes Schreiben an die Hypo und nicht um eine eigene Notiz der Behörde.

Das bestätigt nun auch Elmar Podgorschek, Fraktionsführer der FPÖ im Ausschuss, der die angebliche Verbindung der Hypo mit den Sozialdemokraten aufgebracht hatte. "Es ist richtig, dass der Verfasser nicht bekannt ist", erläutert der Abgeordnete. Es sei aber legitim, entsprechende Vorwürfe "als Provokation" zu äußern, denn: "Aufgrund der Nähe der beiden Berater zur SPÖ erscheinen die Vorwürfe, dass Shklarek und Lansky gegen entsprechendes Honorar Kontakte zur SPÖ herstellten, als durchaus glaubhaft." In einer Anfrage will er nun Auskunft vom Finanzminister über die Angemessenheit der Honorare. (as, DER STANDARD, 12.5.2015)