Es besteht in Österreich kein Grund zur Panik - zur Vorsicht aber sehr wohl. Das zeigt ein Greenpeace-Bericht über den Einsatz von Pestiziden. Er zieht diverse Studien heran, um zu erörtern, ob beziehungsweise in welcher Form etwaige Gesundheitsrisiken durch die Verwendung dieser Chemikalien bestehen könnten. Neben Landwirten zählen vor allem Kinder zu den besonders anfälligen Personengruppen, wie US-Studien zeigen. Auf Österreich konkret bezogen ist die Datenlage aber sehr mau.

Wie schwierig es sein kann, auf diesem Gebiet zu validen Schlüssen zu kommen, zeigt ein Beispiel von vergangenem März: Da warnten Experten der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC), dass der Wirkstoff Glyphosat, der zur Unkrautvernichtung verwendet wird, "wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen" sei. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kam hingegen zu einer gänzlich anderen Bewertung. Was soll der Konsument nun glauben? Solche Debatten sorgen vor allem für eines: Verunsicherung.

Es braucht vertrauenswürdige Informationen - und mehr Anreiz für ökologische Landwirtschaft. 2015 wird in Österreich dafür etwas mehr Fördergeld verteilt als in den Jahren zuvor. Das kann ein erster Schritt sein, um den Anteil an Bioflächen in Österreich zu heben. Derzeit liegt man mit 20 Prozent EU-weit ganz vorn. Noch. Diese Zahl stagniert nämlich bereits seit Jahren. (Gudrun Springer, 12.5.2015)