Wien/Kapfenberg – Michael Schrittwieser, Coach der Kapfenberg Bulls, hat am Dienstag eine Sperre von acht Spielen ausgefasst. Er wurde damit für den Ausraster bestraft, den er sich am Sonntag im ersten Halbfinale der Admiral Basketball Bundesliga (ABL) bei den Güssing Knights geleistet hatte. Theoretisch könnte er damit erst in einem entscheidenden fünften Finale wieder coachen, falls Kapfenberg dieses erreicht.
Schrittwieser hatte in der Schlussphase der Sonntag-Partie, die Meister Güssing mit 88:71 für sich entschied, mit dem Betreten des Spielfeldes und einer Schimpftirade gegen die Referees einen Tumult ausgelöst. Im Zuge dessen kam es zu Handgreiflichkeiten des Trainers und von Bulls-Spieler Shawn Ray gegen einen Ordner. Beide Akteure wurden ausgeschlossen.
Ray kam mit einer bedingten Sperre von sechs Spielen, die auf eine Probezeit von zwei Jahren nachgesehen wird, davon. Er ist somit am Mittwoch im zweiten Spiel der "Best of five"-Serie gegen die Güssinger mit von der Partie.
Keine Fortsetzung
Schrittwieser wird das Urteil nicht beeinspruchen. Das hat der Coach der Kapfenberg Bulls auf der Facebook-Seite des Klubs bekannt gegeben. Er gestand auch ein, sich "inakzeptabel" verhalten zu haben.
Sportdirektor Gerald Wasshuber wird die Bulls coachen. Über den 47-Jährigen Schrittwieser wurde neben der Sperre auch eine Geldstrafe von 3.500 Euro verhängt.
Die Tatsache, einen Ordner "im Affekt" weggestoßen zu haben, bezeichnete Schrittwieser als "unpassend, auch wenn es für den Ordner keinen Grund gab, mit mir körperlichen Kontakt aufnehmen zu wollen". Dieses Vergehen sei von der Liga "als unsportliches Verhalten, nicht als Tätlichkeit oder Insultierung bewertet" worden. Bei dem Ordner habe er sich entschuldigt.
Das TV-Interview nach der Begegnung - seinem 706sten Meisterschaftsspiel als Kapfenberg-Coach - "hätte ich mir besser erspart, es war ebenfalls unprofessionell und entbehrlich", gestand Schrittwieser zudem ein. "Ich übernehme auch hier die volle Verantwortung für mein Verhalten, ersuche auch nicht um Verständnis für den Grund meiner Emotionen." Nicht zuletzt merkte der 47-Jährige an, dass über ihn eine "drakonische Strafe" verhängt worden sei. (APA, 12.5.2015)