Franz Hörmann, Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien und scharfer Kritiker des Geld- und Finanzsystems.

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Wien - Der WU-Professor Franz Hörmann ist kein unbeschriebenes Blatt in Österreich. Er trat als Redner bei Veranstaltungen der österreichischen Occupy-Bewegung auf und ist gemeinhin als scharfer Kritiker unseres Geld- und Finanzsystems bekannt. Für negative Schlagzeilen sorgten fragwürdige Aussagen zu Judentum und Gaskammern, für welche er dann auch vorübergehend von der Wirtschaftsuniversität suspendiert wurde. An dem Buch "Das Ende des Geldes" hat Franz Hörmann als Co-Autor mitgewirkt. Privat ist dieses Ende nun gekommen.

Wie einem Bericht des Kurier zu entnehmen ist, muss Franz Hörmann, zurzeit dienstfreigestellter Professor an der Wirtschaftsuniversität, den Gang zum Insolvenzgericht antreten. Der Prozess wurde am Dienstag eröffnet. Die Rolle des Insolvenzverwalters übernimmt der Anwalt Matthias Schmidt.

Die Schulden Hörmanns belaufen sich auf rund 205.000 Euro. Seinen Gläubigern, darunter unter anderem zwei Banken, eine Masseverwalterin und eine Beratungsfirma, bietet er eine Quote von 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren an. Finanzieren will Hörmann die Sanierung mit seinem im Sommer erscheinenden Buch "Geld oder Leben". Auch Einnahmen aus Vortrags- und Beratungstätigkeiten sollen zur Rückzahlung beitragen. Seine Dienstfreistellung an der WU erfolgt "bei vollen Bezügen zu 100 Prozent". Zuletzt beliefen sich diese auf 65.900 Euro pro Jahr.

Schuld an der finanziellen Schieflage seien Projekte, die sich nicht wie gewünscht entwickelt hätten, so Hörmanns Anwalt André Zankl. (ama, 13.5.2015)