Aktivismus gegen Schönheitsnormen stellt, ausgerechntet, die"Cosmopolitan" vor. Über dieses Sujet schrieb "Guardian"-Autorin Rhiannon Lucy Cosslett.

Foto: imago/i Images

Unsolidarisch ist "sexy": In der Printausgabe des "Freitag" schrieb die Journalistin Jana Hensel im April einen lesenswerten Artikel zur derzeit gehäuft virulenten Grundsatzdiskussion "Feminismus – ja oder nein", der jetzt auch online nachzulesen ist. Sie fragt sich darin, warum trotz gesicherten Zahlenmaterials immer noch frauenfeindliche Ansichten gefeiert werden und Feminismus die Existenzberechtigung abgesprochen wird. Als ein Beispiel nennt sie "Die Welt", die kürzlich eine Reihe startete, in der erklärt wird, warum der Feminismus unter anderem "eklig" ist. "Diese Angriffe sind ja als Phänomen interessant, weil sich die Autorinnen weiterhin selbst mit einer Pose von Sexyness ausstatten. Woher kommt das?", fragt sich Hensel und hat dazu folgende interessante These:

"Auch wenn es paradox klingt: Es scheint vielen Frauen Individualität zu versprechen, sich dem Feminismus zu verweigern. Denn dieser Individualismus garantiert ihnen, ein funkelndes Einzelwesen zu sein und kein hässliches Massentier. Dahinter versteckt sich ein Freiheitsgedanke. Feminismus aber bedeutet Individualität plus Solidarität."

Körper kaufen: In Schweden ist der Kauf von Sex seit 1999 verboten, bestraft werden somit nur die Freier. Auf taz.de berichtet ein schwedischer Sozialarbeiter von seiner Arbeit mit Freiern, die damit aufhören wollen, Sex zu kaufen. Johan Christiansson findet das schwedische Verbot richtig, Prostitution findet er "barbarisch und altmodisch. Wir sind keine Tiere, die nur ihrem Instinkt folgen, wir sind Menschen, die darüber reflektieren können, was sie tun." Beim Thema Sexkauf würden die Linken plötzlich ganz liberal werden, sagt er. "Aber gerade sie haben ja wohl gelernt, dass hinter dem sogenannten freien Tausch Machtverhältnisse stecken."

Aktiv gegen "Schönheit": Zwar haben in letzten Jahren auch Stars und Glamour feministische Themen für sich entdeckt, den dort herrschenden Schönheitsregimes müssen sich diese aber meistens schon anpassen. Immerhin präsentierte die "Cosmopolitan" nun fünf Porträts von lateinamerikanischen Frauen, die ihre Beweggründe schildern, warum sie sich für den Kampf gegen Schönheitsnormen einsetzen.

Nur die Frau zu Hause ist total Banane: Für die Video-Meinungskolumne "Tariks Genderkrise" wurden StraßenpassantInnen dazu befragt, ob in einer Beziehung immer jemand "der Mann" und "die Frau" sein muss. Hier sind die Antworten:

Tariks Genderkrise

(red, 15.5.2015)