Mit der U-Bahn will die Austria in eine neue Fußballära fahren.

Foto: Austria Wien

Wien – Die Wiener Austria investiert in den kommenden drei Jahren 48 Millionen Euro in ihre Infrastruktur. Am Mittwochabend machte der Fußball-Bundesligist das größte Bauvorhaben der violetten Vereinsgeschichte offiziell. So wird die Generali-Arena im Zuge des Star-Projekts bis Sommer 2018 erneuert und erweitert.

Die Heimstätte der Austria, die danach ein UEFA-Vier-Sterne-Stadion ist, soll bei nationalen Pflichtspielen 17.500 Zuschauer fassen können. Bis dahin müssen die Favoritner wie aktuell Stadtrivale Rapid ein Ausweichstadion beziehen. Ab Sommer 2016 spielt die Austria deshalb zwei Saisonen im Ernst-Happel-Stadion.

"Das ist eine Investition in eine sichere Zukunft der Wiener Austria", sagte AG-Vorstand Markus Kraetschmer im Rahmen des Mitgliederfests der Wiener. Nicht ohne Stolz hatte er zuvor die vier Säulen des Star-Projekts vorgestellt. Dieses inkludiert neben dem Stadion (S) auch die Trainingsplätze (T), die Akademie (A) und ein regionales Nachwuchszentrum (R).

Das neue Austria-Stadion soll ein Schmuckkasten werden.
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Der "Meilenstein" (Kraetschmer) für den Verein geht Hand in Hand mit dem Stadterweiterungsprojekt der Stadt Wien, dem sogenannten Viola Park. 700 bis 800 Wohnungen entstehen demnach im Areal um die Arena. Ab September 2017 führt auch die U-Bahn-Linie U1 an den Verteilerkreis. Die Austria erwartet sich durch die Anbindung einen "extremen Sprung" beim Zuschauerzuspruch.

Seit 1973 spielt die Austria im Stadion, 2008 wurde mit der Osttribüne erstmals eine Tribüne über zwei Ränge eröffnet. Die Nord- und Westtribüne werden im Sommer 2016 abgerissen und sollen nach dem Neubau künftig gemeinsam mit der "Ost" ein zweirangiges "U" bilden. Die mit nur einem Rang gebaute Südtribüne bleibt unverändert. Als Baustart wird der Mai 2016 ins Auge gefasst.

Alles neu auch im Training

Allein der Um- und Neubau des Stadions wird laut Kraetschmer 80 bis 85 Prozent der 48-Millionen-Investition ausmachen. Nicht zu kurz kommen sollen aber auch die drei weiteren Säulen des Star-Projekts. So werden die Trainingsmöglichkeiten von 2016 bis 2017 runderneuert. Auch das Akademiegelände neben der Generali-Arena wird erweitert. Die Nachwuchsschmiede soll künftig ebenfalls auf dem Areal beheimatet sein: Im Viola Park wird eine Partnerschule untergebracht sein. Zusätzlich soll in Wien-Favoriten ein regionales Nachwuchszentrum entstehen, in dem auch Mädchen- und Frauenfußball gefördert wird.

Kleiner Wermutstropfen bleibt, dass die Austria ab Sommer 2016 für zwei Jahre ihre Heimspiele im Happel-Stadion ansolvieren muss. "Es bleibt in Wien de facto nur das Happel-Stadion", so Kraetschmer. Kein anderes Stadion würde die Lizenzkriterien der Liga erfüllen und genug Räumlichkeiten für die VIP-Gäste bieten. (APA, 13.5.2015)