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Jude Law ist "der junge Papst".

Foto: Andy Kropa /Invision/AP

Rom/Cannes - Der italienische Regisseur Paolo Sorrentino beginnt im Sommer in Italien und im Vatikan mit den Dreharbeiten für die achtteilige Fernsehserie "Il giovane papa" ("Der junge Papst"), die ihn auch in die USA, nach Afrika und nach Puerto Rico führen werden. Die Miniserie handelt vom fiktiven erzkonservativen Lenny Belardo, der der erste Papst mit italienisch-amerikanischen Wurzeln wird.

"Die Serie kreist darum, wie man den Glauben findet und verliert, und die evidenten Zeichen der Existenz Gottes und seiner Nicht-Existenz", berichtete Sorrentino in einem TV-Interview mit Rai 3 am Sonntagabend. Der Regisseur beleuchtet in der Serie auch die heikle Frage, wie der Vatikan mit der Macht umgeht, "ein Staat, der als Dogma den Verzicht auf Macht hat", betonte der 44-Jährige.

Jude Law als Papst

Als fiktiver Pius XIII. ist der Brite Jude Law (42, "Sherlock Holmes") zu sehen. Der Papst mit dem "komplexen, widersprüchlichen Charakter" wird in einer Aussendung als Machtmensch beschrieben, "der sich hartnäckig den Höflingen des Vatikans widersetzt, ohne sich vor der Konsequenz eines Autoritätsverlustes zu sorgen". Im Verlauf der Serie werde er damit konfrontiert, dass ihm engste Vertraute den Rücken kehren.

Die Dreharbeiten werden bis Anfang 2016 andauern. Die aus acht, jeweils 50-minütigen Folgen bestehende Serie ist eine Gemeinschaftsproduktion von Sky, HBO und Canal+; ein Ausstrahlungsdatum ist noch nicht bekannt.

Neues Werk "Youth" präsentiert

Zuvor stellt der für "La grande bellezza" mit einem Oscar gekrönte Sorrentino dieser Tage beim Filmfestival in Cannes sein neues Werk "Youth" vor. Sorrentino lässt darin Michael Caine und Harvey Keitel übers Leben sinnieren. Im Cast sind auch Jane Fonda und Rachel Weisz. "Mit diesem Film habe ich mich mit meiner Obsession beschäftigt, die Jahre zu zählen, die mir noch zu leben bleiben. Dank 'Youth' habe ich dieses Problem gelöst. Es gibt immer eine Zukunft, die eine große Chance für Freiheit ist, auch wenn die Zukunft nur noch eine Stunde ist", betonte der neapolitanische Regisseur.

Von Anfang an habe er an Michael Caine für die Hauptrolle gedacht. Der Schauspieler habe sofort zugesagt. "Mit 80 Jahren gibt es nicht so viele Filme, für die man Lust hat, morgens um sechs Uhr aufzustehen. Doch bei 'Youth' hatte ich keine Zweifel", berichtete Caine. (APA, 18.5.2015)