Wien – Irland, Norwegen, Niederlande, Dänemark, Moldawien: Zahlreiche Landesflaggen waren am Dienstagabend beim Public Viewing des ersten Semifinales auf dem Wiener Rathausplatz zu sehen. Vor dem Wetterumbruch war die Stimmung ausgelassen. Dort, wo vor wenigen Tagen noch in Gold gekleidete Life-Ball-Fans den roten Teppich entlangschritten, waren nun die Song-Contest-Fans zugegen.

Michael Luger

Viele Anhänger des Gesangwettbewerbs waren extra deswegen nach Wien gereist. Andere, in Wien lebende Personen nutzten die Gelegenheit, ihrem Herkunftsland die Daumen zu drücken.

Österreichs Beitrag "I Am Yours" von den Makemakes wurde übrigens von keinem der Gäste als Favorit genannt. Vielmehr tippten die Besucher auf Schweden, Slowenien, Australien, Norwegen oder Italien. "Aber ich habe gehört, dass die Makemakes hier sehr viel Starpotenzial haben", sagte eine junge Frau, die aus den Niederlanden angereist ist. Sie unterstützt Kandidatin Trijntje Oosterhuis und stimmte in der Menge auch den Song "Walk Along" an.

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Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Als Conchita Wurst zur Eröffnung des Semifinales ihren Song "Rise Like a Phoenix" darbot, jubelte die Rathausplatz-Menge. Viele sagten, dass sie durch ihren Sieg in Bezug auf Toleranz einiges bewirkt habe. Die gleichgeschlechtlichen Ampelmännchen, die nun zum Exportschlager werden, kamen auch bei den Rathausplatz-Besuchern gut an.

Ein wenig verwundert beobachtete ein Touristenpaar aus Kalifornien das Spektakel. "Wir kennen den Song Contest nicht. Aber wir schauen uns das an und finden es sehr aufregend." (Michael Luger, Rosa Winkler-Hermaden, 20.5.2015)