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Im abgelaufenen Geschäftsjahr rutscht Otto mit einem einen Fehlbetrag von 196 Millionen Euro in die roten Zahlen.

Foto: apa/Kay Nietfeld

Hamburg - Die Russland-Krise und schwächere Geschäfte bei mehreren Auslandstöchtern haben Europas größten Versandhauskonzern Otto erstmals in die roten Zahlen gedrückt. Das Hamburger Familienunternehmen wies für das Ende Februar abgelaufene Geschäftsjahr 2014/15 einen Fehlbetrag von 196 Mio. Euro aus. Im Vorjahr sei ein Gewinn von 194 Mio. Euro zu Buche gestanden.

Als Grund für den Absturz nannte Konzernchef Hans-Otto Schrader bei der Bilanzpräsentation am Mittwoch den Rubelverfall im Zuge der Ukraine-Krise sowie Kosten für den Umbau des Geschäfts in den USA und Frankreich. Der Konzernumsatz kletterte marginal auf 12,1 Mrd. Euro.

Positiver Ausblick

Für das laufende Jahr nimmt sich die Gruppe mit weltweit 54.000 Mitarbeitern ein stärkeres Umsatzwachstum und die Rückkehr in die Gewinnzone vor. "Wir werden erneut dreistellige Millionenbeträge in unsere IT, Logistik sowie den Aufbau neuer Geschäftsfelder investieren", sagte Konzernchef Hans-Otto Schrader.

Am stärksten ging das Geschäft in Russland zurück, wo der Umsatz um ein Viertel auf 400 Mio. Euro einbrach. Die Verkaufserlöse der zum Konzern gehörenden französischen 3SI Group, deren Geschäft derzeit auf den Onlinehandel umgestellt wird, schrumpften um zwölf Prozent auf 851 Mio. Euro. Auch die Einrichtungs- und Lifestyle-Gruppe Crate and Barrel in den USA wurde neu geordnet und rutschte wegen der damit verbundenen Kosten in die roten Zahlen. Dort registrierte Otto bereits erste Erfolge des Umbaus. Der Umsatz der US-Tochter kletterte um sechs Prozent auf gut eine Milliarde Euro. (APA/Reuters, 20.5.2015)