Das Projekt "Triiiple" sieht vier Gebäude vor, von denen drei als 30-stöckige Hochhäuser mit mehr als hundert Meter Höhe ausgeführt werden sollen. Grundrisse und Gebäudestruktur sind so beschaffen, dass eine flexible Nutzung aller Häuser möglich ist - von Wohnen über Büro bis hin zu Studentenheim und Hotel. Insgesamt sind rund 800 Wohnungen vorgesehen.

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Die Stadt Wien will erstmals städtebauliche Verträge mit Bauträgern abschließen. Für zwei größere Bauvorhaben der nächsten Jahre seien diese nun auch schon ausverhandelt, berichtete Christoph Chorherr, Planungsstadtrat der Grünen, am Mittwoch. Es handelt sich dabei um die umstrittenen "Danube Flats" an der Reichsbrücke (22. Bezirk) sowie um das Projekt "Triiiple" in TownTown (3. Bezirk).

Soziale und Verkehrsinfrastruktur

Chorherr will dabei eines betont haben: "Es wird hier nicht für die Widmung bezahlt, sondern die Bauträger werden dazu verpflichtet, im Gegenzug für die Umwidmung in Bauland, die einen massiven Wertgewinn der Liegenschaft bedeutet, auch etwas für die Stadt und damit für die Allgemeinheit zu tun." An beiden Bauprojekten ist die Soravia Group beteiligt. Im Fall der "Danube Flats" ist auch die S+B Gruppe im Boot, bei "Triiiple" am Standort des alten Zollamts in Wien-Erdberg ist auch noch die BIG-Tochter ARE involviert.

Was die Projektbetreiber im Gegenzug für die Widmung leisten müssen, ist in den Verträgen "bis ins kleinste Detail" festgehalten, sagt Chorherr. Bei "Triiiple" sehe die Vereinbarung beispielsweise eine Überplattung der A4 samt Gestaltung der Oberfläche als öffentlich zugänglichen Freiraum vor. "Von dieser Fläche wird es eine direkte barrierefreie Anbindung an den Donaukanalradweg geben. Mittels Brücken ist diese Platte auch direkt mit dem Entwicklungsgebiet TownTown verbunden", heißt es weiters. Außerdem müssen 30 Wohneinheiten einer sozialen Hilfsorganisation zur Verfügung gestellt werden, die diese an bedürftige Personen weitervermieten kann.

"Zweckgewidmete Schenkung"

Vorgesehen sind außerdem die Errichtung eines Kindergartens in der Sockelzone sowie ein Beitrag zur Erweiterung der Schule Dietrichgasse in Höhe von 2,9 Millionen Euro. Dieser Betrag werde, sofern alles nach Plan läuft, konkret als zweckgewidmete Schenkung an die Stadt Wien vom zuständigen Gemeinderatsausschuss angenommen werden, erklärt Chorherr.

Ein Beitrag zu einer Schulerweiterung (3,86 Millionen Euro, Standort Schüttaustraße) ist auch beim Projekt "Danube Flats" von den Betreibern zu erbringen, das sehen die entsprechenden städtebaulichen Verträge vor. Außerdem hat sich der Bauträger für die Zustimmung der Stadt vertraglich etwa zur Neugestaltung des Vorplatzes der U1-Station "Donauinsel" verpflichtet, es sollen Schall- und Windschutzeinrichtungen entlang der Reichsbrücke geschaffen werden, die Zufahrten zur A22 Richtung Graz und zur Copa Cagrana sollen teilweise überplattet und in der Sockelzone ein Kindergarten mit sieben Gruppen errichtet werden.

Weiters müssen 40 der 520 Wohnungen zu Bedingungen des sozialen Wohnbaus vermietet werden. Auch ein Beitrag zum Mobilitätsmanagement, etwa in Form von verbilligtem Carsharing, ist vorgesehen.

Beschlüsse für Juni geplant

Insgesamt umfassen die Verträge im Fall des Projekts "Triiiple" Maßnahmen in Höhe von 9,5 Millionen Euro, im Fall der "Danube Flats" zehn Millionen Euro, so Chorherr.

Die Durchführung werde jeweils mittels eines Garantiebriefs über zehn Millionen Euro sichergestellt. Die Verträge samt Widmungen sollen noch im Juni im Gemeinderat beschlossen werden, kündigte der Grünen-Politiker am Mittwoch an. (Martin Putschögl, 20.5.2015)