"Mit aller Vehemenz" dagegen. "Auf keinen Fall bei uns." "Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen!" Österreichische Bürgermeister in potenziell betroffenen Gemeinden wehren sich parteiübergreifend gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in aufgelassenen Bundesheerkasernen beziehungsweise in Zeltlagern.

Verteidigungsminister Gerald Klug hat die überflüssigen Kasernen für Flüchtlinge angeboten. Es mag ein Hintergedanke dabei sein – er muss aus Spargründen etliche Heeresstützpunkte sowieso schließen, und die Bürgermeister kämpfen um den "Erhalt der Kaserne und die damit verbundenen Arbeitsplätze" (Bürgermeister von Bleiburg in Kärnten). Aber es wäre eine Lösung.

Die traurige Wahrheit ist, dass die Bürgermeister gar keine Flüchtlinge wollen – auch keine Kriegsflüchtlinge aus Syrien. Weil die Bevölkerung angeblich oder tatsächlich das auch nicht will.

Wobei es ein Argument gibt, über das man schon diskutieren kann. Ein paar hundert Menschen, konzentriert auf relativ kleine Gemeinden, mag psychologisch und auch tatsächlich "eine Nummer zu groß" sein (Bürgermeister der steirischen Gemeinde Fehring). Aber dann wäre es die Pflicht all dieser Orts- und Landeskaiser, die genügend vorhandenen kleineren Privatquartiere zu organisieren. Das ist allerdings mühsam. Zu mühsam offenbar für Österreichs Politik. (Hans Rauscher, 20.5.2015)