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Trauernde Frauen bei der Beisetzung des ermordeten Oppositionspolitikers Zedi Feruzi.

Foto: EPA/DAI KUROKAWA

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Schon seit Wochen protestiert die Opposition gegen eine mögliche dritte Amstzeit von Präsident Pierre Nkurunziza. Das Bild stammt vom vergangenen Freitag.

Foto: REUTERS/Goran Tomasevic

Bujumbura - Nach den tödlichen Schüssen auf einen Oppositionsführer haben die Anführer der Protestbewegung gegen Präsident Pierre Nkurunziza in Burundi den mit der Regierung begonnenen Dialog ausgesetzt. Das Bündnis gegen eine dritte Amtszeit für Nkurunziza verurteilte am Sonntag den Mord.

Der von der UNO vermittelte Dialog, der noch in einer "Anbahnungsphase" gewesen sei, werde auf Eis gelegt, teilte die Bewegung mit. Oppositionsführer Zedi Feruzi war am Samstag in der Hauptstadt Bujumbura auf dem Heimweg erschossen worden, wie Augenzeugen sagten. Auch ein Leibwächter des Chefs der kleinen Oppositionspartei UPD wurde demnach bei dem Angriff getötet. Bis zu 3.000 Menschen haben am Sonntag in Burundi Abschied von Feruzi genommen. Die Trauergemeinde zog vom Haus des Politikers zu einer Moschee im Industriegelände der Hauptstadt Bujumbura. Dort wurde Feruzi dann beigesetzt.

Gespräche von UN-Gesandten geleitet

Zuvor hatten die Gegner von Präsident Nkurunziza mit einer zweitägigen Protestpause begonnen, um einem Dialog mit der Regierung eine Chance zu geben. Die Gespräche beider Seiten wurden vom UN-Sondergesandten Said Djinnit geleitet.

Die Proteste gegen Nkurunziza richten sich insbesondere gegen die Kandidatur des seit zehn Jahren amtierenden Staatspräsidenten für ein drittes Mandat. Die Regierungsgegner sehen darin einen Verstoß gegen die Verfassung, die lediglich zwei Amtszeiten für das Staatsoberhaupt vorsieht.

Ban Ki-moon appelliert an Burundis Machtinhaber

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die Ermordung des burundischen Oppositionspolitikers Zedi Feruzi verurteilt. In einer Mitteilung der Vereinten Nationen hieß es am späten Samstagabend, das Verbrechen könne weitere Gewalt in dem ostafrikanischen Krisenland entfesseln.

Die politischen Führer Burundis sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und die politische Krise lösen. Sie sollten den Frieden und die nationale Aussöhnung über Parteiinteressen stellen, erklärte Ban.

Präsidentenwahl noch im Juni

Die Präsidentschaftswahl soll am 26. Juni stattfinden. Die eigentlich bereits für kommende Woche geplanten Parlaments- und Kommunalwahlen waren wegen der politischen Krise in dem ostafrikanischen Land um zehn Tage auf den 5. Juni verschoben worden. (APA/AFP, 24.5.2015)