Sanaa – Bei einem Luftangriff der saudi-arabischen Allianz sind im Jemen am Mittwoch Augenzeugen zufolge mindestens 30 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Zivilisten. Der Vorfall habe sich im Grenzgebiet zu Saudi-Arabien ereignet, sagten Bewohner der Region.

Der Angriff habe offenbar schiitischen Huthi-Rebellen gegolten, die saudi-arabischen Grenzposten unter Beschuss genommen hätten. Allerdings hätten die Bomben die Rebellen verfehlt und stattdessen Zivilisten getroffen.

Saudi-Arabien führt eine Koalition sunnitischer Länder an, die die Huthi-Aufständischen mit Luftangriffen bekämpft. Die Rebellen haben weite Teile des Jemen unter ihre Kontrolle gebracht. Saudi-Arabien sieht den Vormarsch der Rebellen als Versuch des Erzrivalen Iran an, in der Region an Macht zu gewinnen.

Angriffe in Hodeida

Arabische Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe haben am Mittwoch zudem den größten Militärhafen des Jemen unter Beschuss genommen. Durch den Angriff seien die Hafenanlagen in Hodaida schwer beschädigt und zwei Kriegsschiffe teilweise zerstört worden, berichtete ein Behördenvertreter der Nachrichtenagentur Reuters in einem Telefonat. Fünf Kanonenboote hätten die Verwaltungsgebäude auf dem Militärstützpunkt beschossen. Die Stadt Hodaida und das dortige Militär sind mit den Huthi-Rebellen verbündet. (Reuters, 27.5.2015)