Istanbul – Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan will dem Leiter der Religionsbehörde Flugzeuge für Reisen zur Verfügung stellen. "Unser Präsident der Religionsbehörde soll für seine Auslandsreisen unsere Flugzeuge aus dem aktuellen Bestand nutzen. Wieso sollte er mit einem Linienflugzeug reisen?", sagte Erdogan am Dienstagabend dem Sender NTV in Ankara.

Auch der Papst reise nicht Linie, sondern habe ein eigenes Flugzeug und eigene Fahrzeuge. Die Religionsbehörde Diyanet verwaltet die mehr als 85.000 Moscheen in der Türkei. Der Leiter der Behörde, Mehmet Görmez, war zuvor wegen seines Dienst-Mercedes im Wert von rund 300.000 Euro in die Kritik geraten. Görmez hatte daraufhin angekündigt, auf das Auto zu verzichten. Erdogan dagegen ist der Meinung Görmez habe einen luxuriösen Dienstwagen verdient.

Papst Franziskus ist das religiöse Oberhaupt von mehr als 1,2 Milliarden Katholiken weltweit. Für Reisen chartert der Vatikan gewöhnlich eine Maschine der italienischen Fluggesellschaft Alitalia.

Die Türken wählen am 7. Juni ein neues Parlament. Die Opposition wirft Behörden und Politikern der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP unter anderem Verschwendung vor. (APA, 27.5.2015)