Der Wiener Videospielhersteller Cliffhanger Productions Software GmbH hat am Freitag beim Handelsgericht Wien Konkurs angemeldet. Das teilte der Gläubigerschutzverband AKV mit. Als Masseverwalterin ist bereits die Wiener Rechtsanwältin Johanna Abel-Winkler eingesetzt.

Gegenüber dem STANDARD erklärte Managing Director Jan Wagner in einer Stellungnahme, dass "alle Spiele weiterlaufen werden und der Betrieb und weitere Ausbau durch die Schwesterfirma Cliffhanger Productions Games durchgeführt" werden. "Wie es mit dem Team weitergeht, sehen wir nächste Woche, wenn sich die Insolvenzverwalterin meldet. Es wird sicher einen Einschnitt geben, aber wir heißen ja nicht umsonst Cliffhanger. Das ist also nicht das Ende von Shadowrun und uns", sagt Wagner.

29 Mitarbeiter

Von dem Unternehmen, das zuletzt durchschnittlich 29 Angestellte beschäftigt hat, wurden unter anderem Spiele wie "Aerena: Clash of Champions" entwickelt. Erst Ende April erschien das Rollenspiel "Shadowrun Chronicles". Vergangene Woche sprach Wagner mit dem STANDARD über die Gefahren und Chancen neuer Finanzierungsmodelle wie Steam-Early-Access, Free2Play und Kickstarter. Über die finanziellen Schwierigkeiten des Studios gab Wagner damals keine Auskunft.

Zu Insolvenzursachen und aktuellen Vermögensverhältnissen gab es vorerst keine Angaben. Wie die Nachrichtenagentur APA berichtet, erscheine eine Fortführung dem Unternehmen aus heutiger Sicht "nicht darstellbar". Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 21. Juli beim Handelsgericht anmelden. Prüfungstagsatzung ist am 4. August. (Zsolt Wilhelm, 29.5.2015)

Update: Stellungnahme von Managing Director Jan Wagner bezüglich des weiteren Betriebs der Games