Paris - Die konservativ-bürgerliche Partei UMP des französischen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy heißt künftig Die Republikaner. Die Parteibasis billigte bei einer Abstimmung mit großer Mehrheit eine Umbenennung der UMP (Union für eine Volksbewegung), wie die Parteiführung am Freitagabend mitteilte. Demnach votierten 83,28 Prozent der Mitglieder für den neuen Namen.

Die Umbenennung der Partei, die seit ihrer Gründung 2002 mit Jacques Chirac und Sarkozy zwei französische Präsidenten stellte, wird am Samstag bei einem Parteitag in Paris vollzogen.

Parteitag

Zu der zweitägigen Abstimmung aufgerufen waren rund 213.000 UMP-Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Partei bei 45,74 Prozent. Die Basis stimmte dabei auch einer Veränderung der Parteistatuten und auf personeller Seite dem neuen, erweiterten UMP-Parteivorstand zu. Zu dem Parteitag am Samstag werden rund 20.000 Teilnehmer erwartet.

Sarkozy selbst verkündete die Umbenennung am Freitagabend auch auf der neu benannten Internetseite der Partei. "Republikaner" sei "nicht nur der Name einer neuen Partei", hieß es in seinem Appell. Das sei auch der Ruf all derer, die darunter litten, zu sehen, wie die Republik sich "täglich zurück entwickelt".

Der im November zum Parteichef gewählte Sarkozy will mit der Umbenennung einen Neustart für die konservativ-bürgerliche Partei vor der Präsidentschaftswahl 2017 schaffen, zumal der Name UMP mit zahlreichen Affären und internen Machtkämpfen verknüpft ist. An der Namenswahl gibt es massive Kritik vor allem des linken Lagers, das den Konservativen vorwirft, die Werte der Republik für sich vereinnahmen zu wollen. Ein Dringlichkeitsantrag gegen die Umbenennung scheiterte aber vor Gericht.

Sarkozy war bei der Präsidentschaftswahl 2012 seinem sozialistischen Herausforderer Francois Hollande unterlegen. Es gilt als ausgemacht, dass Sarkozy in zwei Jahren den Elysee-Palast zurückerobern will. Vorher wird sich der 60-Jährige aber einer Vorwahl des bürgerlich-konservativen Lagers stellen müssen. Als einer seiner schärfsten Konkurrenten gilt dabei der frühere Regierungschef und langjährige Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppe. (APA, 29.5.2015)