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John Kerry im Gespräch mit Javad Zarif.

Foto: AP/Walsh

Genf/Washington - Die Verhandlungen über ein abschließendes Abkommen zum umstrittenen iranischen Atomprogramm haben offenbar keinen Durchbruch gebracht. "Nach wie vor gibt es Differenzen", sagte der stellvertretende iranische Chefunterhändler Abbas Araqchi am Samstag nach einem sechsstündigen Gespräch zwischen US-Außenminister John Kerry und seinem iranischen Kollegen Mohammad Jawad Zarif in Genf.

Nach seinen Angaben sollen die Verhandlungen in der kommenden Woche auf Expertenebene weitergehen. Allgemein war damit gerechnet worden, dass Kerry und Zarif ihre Gespräche am Sonntag fortsetzen würden. Die Frist für eine Einigung läuft Ende Juni aus.

Die Regierung in Teheran und die sogenannte 5+1-Gruppe aus den USA, Frankreich, Großbritannien, Russland, China und Deutschland hatten sich Anfang April im jahrelangen Atomstreit auf die Eckpunkte einer Vereinbarung geeinigt. Diese sehen vor, dass der Iran die Atomenergie nur zu zivilen Zwecken nutzen und im Gegenzug eine Aufhebung oder Aussetzung der seit dem Jahr 2006 verhängten Sanktionen erwarten darf.

Trotz der Rahmenvereinbarung bestehen in wichtigen Punkten weiter Meinungsverschiedenheiten. Unter anderem bekräftigte Unterhändler Araqchi am Samstag kurz vor Beginn der Gespräche, dass Teheran internationale Inspektionen seiner Militäranlagen sowie die Befragung iranischer Wissenschafter ablehne. Der Westen verdächtigt den Iran, am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran bestreitet das. (APA, 30.5.2015)