Der Pharmakonzern Roche hat mit guten Studiendaten zu einem Schlüsselmedikament überzeugt. Atezolizumab sorgte zusammen mit einer Chemotherapie dafür, dass der Tumor bei zwei Drittel der Patienten mit der häufigsten Form von Lungenkrebs schrumpfte, wie das Basler Unternehmen nun mitteilte.

Dies sei das Ergebnis einer Studie der frühen Phase 1b, die Roche auf dem Fachkongress Asco in Chicago vorstellen will. Roche habe bereits Studien der Phase III eingeleitet, die über eine Zulassung entscheiden wird. Analysten zufolge hat das Medikament das Potenzial, zu einem Umsatzrenner zu werden.

Immunsystem aktivieren

Atezolizumab gehört zu einer neuen Klasse von sogenannten immuntherapeutischen Arzneien, die darauf abzielen, das körpereigene Abwehrsystem zu aktivieren, damit es Krebszellen erkennen und zerstören kann. Mit Atezolizumab wollten die Schweizer den zeitlichen Rückstand von ein bis zwei Jahren auf die beiden US-Konkurrenten Bristol-Myers Squibb und Merck & Co durch bessere Qualität relativieren, erklärte ZKB-Analyst Michael Nawrath.

Der Wirkstoff soll auch gegen andere Krebsarten eingesetzt werden. In einer anderen Studie erwies sich Atezolizumab auch gegen Blasenkrebs als wirksam. An der Börse kletterten die Roche-Titel um 2,4 Prozent auf 282,80 Franken (273,48 Euro). Roche dürfte Händlern zufolge als einer der größten Gewinner aus dem Asco-Kongress hervorgehen. (APA, derStandard.at, 1.6.2015)