Die Gesamtzahlen bei Google, aufgeteilt in Diversity und Herkunft - das Unternehmen bleibt zu 70 Prozent männlich.

http://www.google.com/diversity/index.html#chart

Im technischen Bereich gab es innerhalb von einem Jahr Zuwächse bei den weiblichen Mitarbeiterinnen.

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In den nicht-technischen Abteilungen ist Google hingegen fast so bunt wie das Logo: 47 Prozent sind hier weiblich.

Foto: reuters

Es sei noch ein langer Weg, hieß es bei Google diese Woche in Hinblick auf mehr Diversität im Unternehmen. Ein auf den ersten Blick ernüchterndes Fazit, hatte man sich letztes Jahr mehr Vielfalt nicht nur groß auf die Fahnen geschrieben, sondern auch hunderte Millionen dafür investiert.

Hintergrund war die erstmalige Veröffentlichung von Zahlen. Zusammenfassung: Kaum Schwarze oder Hispanics als teil der bunten Familie und auch in der Gleichstellung der Geschlechter haperte es: In der Technik waren nur 17 Prozent der Mitarbeiter weiblich, in der Führungsgruppe war der Anteil mit 21 Prozent etwas höher.

Was hat sich ein Jahr danach getan? Im gesamten Unternehmen bleibt die Verteilung zwischen Männern und Frauen bei 70:30. Bei den asiatischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gab es ein Prozent Zuwachs auf 31 Prozent - die niedrigen Anteile von Schwarzen (zwei Prozent) und Hispanics (drei Prozent) blieben unverändert.

Ein kleines Plus

Ein kleines Plus gibt es bei Frauen im technischen Bereich: hier wurde der Anteil um ein Prozent gesteigert. Die Steigerung sei ein Resultat der Anstrengungen, die Google im vergangenen Jahr betrieben habe, heißt es vom Unternehmen. Beispiele: Drei Millionen Dollar wurden für Stipendien ausgegeben, die Studentinnen der Computerwissenschaft unterstützen - bereits 22 Prozent der Software Engineers, die direkt an Universitäten angeheuert wurden, waren dieses Jahr weiblich. Ein positives Zeichen sei außerdem, dass bei der I/O-Konferenz 23 Prozent der Teilnehmer weiblich waren - 2014 waren es noch 20 und 2013 gar nur acht Prozent.

Für Google sind das alles positive Zeichen. "Bei einem Unternehmen unserer Größe brauchen nachhaltige Veränderungen eben Zeit", sagte die personalverantwortliche bei Google, Nancy Lee. Man werde weiter Zahlen veröffentlichen und den Weg in Richtung mehr Diversität gehen, "von einem Jahr zum nächsten werden wir Stück für Stück . US-amerikanischen Medien zufolge wird demnach auch das Budget vergrößert: von 115 Millionen Dollar 2014 auf 150 Millionen Dollar für Diversity-Initiativen dieses Jahr.

Debatte hält an

Ganz so ernüchternd ist das Fazit dann eben doch nicht: Obwohl der Prozess nur langsam anläuft werden die Bemühungen von Google sehr positiv gesehen. Es handle sich um einen riesen Unterschied zu den Jahren davor, heißt es etwa im Time Magazine. Schließlich hätte die Veröffentlichung der Zahlen letztes Jahr auch andere Unternehmen wie Facebook, Apple und Twitter dazu gebracht diese Daten zu veröffentlichen. "Allein dass nun eine Konversation über Diversity geführt wird ist schon ein großes Schritt", sagt Kimberly Bryant, die Gründerin der NGO "Black Girls Code", wo afroamerikanische Mädchen in Programmieren gefördert werden. (lhag, 3.6.2015)