Bild nicht mehr verfügbar.

So appetitlich wie der Kaffee im Bild sind leider nicht alle, die man im Internet kaufen kann.

Foto: APA/dpa/Tobias Hase

Nahrungsergänzungsmittel im Internet boomen – aber auch ganz gewöhnliche Lebensmittel mit angeblichen Zusatzwirkungen. Vorwiegend geht es bei den mit Arzneistoffen gepanschten Produkten um Potenzsteigerung, Muskelaufbau oder Gewichtsreduktion. Das deutsche Verbraucherportal "Gute Pillen, schlechte Pillen" zeigt am Beispiel von "Schlankheitskaffees", was in solchen Produkten stecken kann.

Gefährliche Zutaten

Schlankheitskaffees sollen auf natürliche Weise schlank machen, versprechen die Anbieter. Doch ist dem Pulver beispielsweise des Öfteren der appetithemmende Wirkstoff Sibutramin beigemischt, ohne ihn in der Zutatenliste zu nennen (etwa in Loose Weight Coffee). Sibutramin ist in Europa seit 2010 wegen Herz-Kreislauf-Schädlichkeit verboten.

In manchen Pulverkaffees werden gleich mehrere nicht deklarierte Wirkstoffe aufgespürt – wie in Brazil Potent Slimming Coffee. In diesem bedenklichen Pulver hat das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz sowohl das Abführmittel Phenolphthalein als auch den Erektionsförderer Sildenafil (Viagra u. a.) entdeckt.

Aus dem Handel genommen

Ein Abführmittel kann einen vorübergehenden Gewichtsverlust vorgaukeln, weil der Darm entleert wird. Aber es macht nicht dauerhaft schlank, sondern vielleicht sogar krank. Phenolphthalein wurde in Deutschland schon vor Jahren aus dem Handel genommen, weil es Krebs auslösen kann.

Der verschreibungspflichtige Wirkstoff Sildenafil kann sich lebensbedrohlich auswirken, etwa dann, wenn Herzkranke gleichzeitig Nitropräparate oder ähnliche Arzneimittel gegen Angina pectoris einnehmen. In Kombination mit einem (gepanschten) Erektionsförderer kann der Blutdruck lebensbedrohlich abfallen. Das Fazit von GP-SP lautet daher: "Verpulvern Sie kein Geld für dubiose Schlankheitskaffees oder ähnliche Produkte." (red, 4.6.2015)