Der Name Wildschönau klingt vielversprechend: nach einer ursprünglichen, bildhübschen und wasserreichen Berglandschaft – all das haben wir tatsächlich vorgefunden. Obwohl dieses Gebiet touristisch gut erschlossen ist, hat man die Berge derzeit fast für sich allein. Fünf Gipfel – Feldalphorn (1923 m), Schwaigberghorn (1990 m), Breiteggern (1981 m), Wildkarspitze (1961 m) und Breiteggspitze (1868 m) – können auf dieser Tour "mitgenommen" werden, die eine einfache, aber lange Kammwanderung mit fantastischen Blicken in die Kitzbühler Alpen darstellt.

Eine einfache, aber lange Kammwanderung mit fantastischen Ausblicken.
Foto: Birgit Eder

Vom Parkplatz Schwarzenau führt der Weg anfangs ein paar Meter zurück zur Bushaltestelle "Melkstatt", wo direkt gegenüber der Aufstieg zum Feldalphorn beginnt. Schon bald verlassen wir den asphaltierten Weg und wandern entlang alter Häuser aufwärts. Wenn man auf einen Forstweg kommt, geht es nach rechts, an einem Holzgatter vorbei und über einen kleinen Bach. Direkt nach dem Bach links weiter über einen Wiesenweg aufwärts bis zu einer Forststraße, die über zahlreiche Serpentinen nach oben führt. Der breite Weg führt über in einen schmalen, etwas feuchten Wiesenweg, der nur spärlich markiert ist; meistens ist der Verlauf des Weges aber gut zu erkennen.

Unterstand bei Regen

Die Vordere Feldalm bietet sich als erster Unterstand an, sollte einmal ein stärkerer Regenguss niedergehen. Von dort geht es weiter über einen breiten Gratrücken, der zunehmend steiniger wird. Nach kurzer Zeit erreicht man den ersten Gipfel, das Feldalphorn mit beeindruckender Rundumsicht. Von hier wandern wir auf einem Kammweg zum nächsten Gipfel, das Schwaigberghorn, das sich für die Mittagspause anbietet.

Rund um die kleinen Schmelzwasserseen sonnen sich häufig Bergmolche.
Foto: Birgit Eder

Nach der Rast auf dem Kamm weiter auf den Breiteggern und auf die Wildkarspitze. Entlang des Weges liegen immer wieder kleine Seen, an deren Ufern sich Bergmolche in der Sonne wärmen. Nun führt die Route auf die Breiteggspitze, den letzten Gipfel auf dieser Tour.

Der letzte Schnee

Der Abstieg führt ein Stück auf demselben Weg zurück bis zum Sattel, von dem wir in das Hochtal oberhalb des "Breitegg-Hochleger" absteigen. Hier stapft man oft bis Anfang Juni noch über Schneefelder. Vom Hochleger ist es nicht einfach den Abstieg zu finden, da einige Schilder der neuen Forststraße weichen mussten. Zur besseren Orientierung: direkt an den Hütten vorbei, die Forststraße queren und in gleicher Linie weiter abwärts – der Wegverlauf ist dann wieder erkennbar. Wer den Abstieg nicht findet, spaziert einfach auf der neuen Forststraße bis zur Breiteggalm.

Einkehren kann man auf dieser relativ langen Runde in der Vorderen Feldalm und in Elsas Almausschank.
Foto: Birgit Eder

Dort begrüßt uns eine Herde Schafe auf dem noch kargen Almboden – offensichtlich in der Hoffnung, wir hätten etwas zum Futtern mitgebracht. Gleich unterhalb der Hütte zeigen Markierungen die Route an, die Schafe begleiten uns noch eine Weile.

Dort, wo der Weg eine scharfe Linkskurve macht, wandern wir geradeaus, queren einen Bachlauf – am Ufer sind einige Alpensalamander zu sehen – und folgen einem schmalen, etwas ausgesetzten Steig abwärts. Der Weg geht schließlich in eine asphaltierte Straße über, führt an Elsas Ausschank vorbei und – etwas eintönig – zurück bis zur Zufahrtsstraße der Schönangeralm, dann nach rechts bis zum Parkplatz. (Birgit Eder, 6.6.2015)