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Sieht aus wie eine Szene aus "Star Trek": Samantha Cristoforetti schlürft Espresso aus dem bordeigenen "Replikator".

Foto: AP/NASA

Moskau/Rom - Nach mehr als sechs Monaten im Weltall erreicht die italienische Raumfahrerin Samantha Cristoforetti (38) an diesem Samstag um 16.21 Uhr eine neue Rekordmarke für Einsätze im Kosmos: Die Absolventin der Universität München arbeitet dann mehr als 194 Tage und 18 Stunden auf der Internationalen Raumstation ISS - und fliegt damit länger nonstop um die Erde als jede Frau vor ihr. Die bisherige Bestmarke hatte die US-Astronautin Sunita Williams 2006/2007 aufgestellt.

Ein geplanter Rekord war das allerdings nicht: Cristoforetti sollte eigentlich schon Ende Mai zur Erde zurückkehren. Doch nach dem Absturz einer russischen Rakete wurde der Heimflug auf Mitte Juni verschoben.

"Gemischte Gefühle"

Die in Mailand geborene ehemalige Kampfpilotin war am 23. November 2014 vom Weltraumbahnhof Baikonur zur ISS gestartet. Außer ihr arbeiten derzeit drei Russen und zwei US-Amerikaner auf der ISS.

"Eine solche Verlängerung der Mission bringt gemischte Gefühle mit sich: Man sehnt sich nach seiner Familie, seinen Freunden, die man sechs Monate zuvor auf der Erde gelassen hat", räumt Frank De Winne von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA ein. Cristoforetti freue sich aber, die "einzigartige Erfahrung" zu erweitern, meint der belgische Leiter des Europäischen Astronautenzentrums. (APA/red, 5.6. 2015)