Wien - Was arbeitsamen Radioredakteuren nachgesagt wird, könnte nach den Plänen der ORF-Führung in den nächsten Jahren Realität werden: Meldezettel mit der Adresse Argentinierstraße 30a in Wien-Wieden. Genau: Das mit Clemens Holzmeister gebaute ORF-Funkhaus.

Die Machbarkeitsstudie für die Nachnutzung des Gebäudes ist fertig, offenbar beim Basteln daran wurde ja Asbest im Funkhaus entdeckt.

Welche Nutzung wurde da studiert? Der Hochhaus-Trakt links vom Haupteingang soll künftig zum Wohnen genutzt werden - Wohnungen oder für einen Hotelbetrieb. Das Radiokulturhaus mit historischem Sendesaal (rechts vom Haupteingang) soll auch künftig als Kulturstandort des ORF genutzt werden.

Und da wären noch die Studio-Räumlichkeiten hinter dem Holzmeister-Riegel an der Argentinierstraße - mit dem später zugebauten Radio-Newsroom. Der Bereich könnte für ein Stadtstudio des ORF genützt werden, das Redakteure und Führungskräfte fordern - wenn das Radio und das Landesstudio Wien denn auf den Küniglberg zieht.

Die ORF-Führung will den Verkaufsprozess für das Funkhaus in den nächsten Monaten einleiten. Zum Verkauf soll voraussichtlich der gesamte Gebäudekomplex stehen - der ORF würde dann jene Teile leasen, die er weiter nutzen will.

Gegen einen Teilverkauf sollen etwa baurechtliche Fragen sprechen. Würde das Objekt aufgeteilt, müssten Brandschutz und andere Auflagen neu und getrennt festgelegt werden, heißt es im ORF. (fid, 9.6.2015)