Teheran – Der Iran plant, das berüchtigte Evin-Gefängnis im Norden Teherans zu schließen. Die Haftanstalt ist wegen Menschenrechtsverletzungen seit Jahren gefürchtet. Dort wurden auch viele politische Dissidenten inhaftiert. Als Ersatz solle eine neue, moderne Haftanstalt außerhalb von Teheran gebaut werden, sagte der Leiter der iranischen Gefängnisverwaltung, Asghar Jahangir, der Nachrichtenagentur Mehr.

Hinter der Schließung stecken aber nicht nur Menschenrechtsfragen, sondern auch kommerzielle Erwägungen. Der Stadtteil Evin gehört zu den nobelsten der Hauptstadt. Die Stadtverwaltung, die das Gelände nach einer Schließung kaufen soll, könnte Evin in eine Touristenattraktion umwandeln und damit lukrative Geschäfte machen. (APA, 10.6.2015)