Zürich/Wien – Nach einer Vervierfachung des Kurses binnen zwei Jahren gab es für Aktionäre des steirischen Chiperzeugers ams ein böses Erwachen: Nach Medienberichten über den Verlust eines Auftrags von Apple sprangen die Investoren reihenweise ab und ließen das an der Züricher Börse notierte Papier zeitweise um mehr als ein Viertel abstürzen.

Das Unternehmen wollte zu dem Bericht keine direkte Stellungnahme abgeben. "Die Marktreaktion können wir nicht nachvollziehen, da wir überzeugt sind, dass ams für weiteres Wachstum in den kommenden Jahren gut positioniert ist", erklärte Investor-Relations-Manager Moritz Gmeiner. Anders sehen das die Analysten von Commerzbank und Kepler Cheuvreux, ihre Kaufempfehlungen zurückgezogen haben. Dies würde ams seinen wichtigsten Wachstumstreiber für die kommenden eineinhalb Jahre kosten und zu einer Stagnation bei dem Unternehmen führen, begründet Kepler Cheuvreux die Abstufung.

Etwas gelassener sieht RCB-Analyst Daniel Damaska die Entwicklung: "Auf den ersten Blick halte ich die Kursreaktion für überzogen." Den Apple-Auftrag beziffert er mit einem Umsatz von heuer rund 80 Millionen Euro, mittelfristig sei mit dem doppelten Volumen zu rechnen gewesen. "Schmerzhaft, aber ams ist trotzdem ein attraktives Unternehmen", fasst Damaska zusammen.

Im ersten Quartal 2015 stieg der ams-Umsatz um 78 Prozent auf 153,3 Millionen Euro, das operative Ergebnis legte um 140 Prozent auf 38,2 Millionen Euro zu. (aha, 10.6.2015)