Wien – Der iranische Botschafter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Reza Najafi, hat sich am Donnerstag am Rande des IAEA-Gouverneursrates zuversichtlich gezeigt, dass ein Deal im Atomstreit bis zum Ende der Deadline am 30. Juni erreicht werden kann.

"Wenn unsere Gesprächspartner sich an die vereinbarten Parameter halten, ist ein Deal bis dahin durchaus erzielbar", so der Diplomat vor Medienvertretern. Auf die Frage, ob der Iran zusätzliche Maßnahmen - wie die Erlaubnis der Besichtigung der Militäranlagen - setzen werde, die zur Transparenz des Nuklearprogramms beitragen, meinte Najafi, dass man auf den endgültigen Vertragstext warten müsse.

Gespräche womöglich abgehört worden

Angesprochen auf die aktuellen Vorwürfe, wonach die Atomgespräche abgehört würden, meinte er gegenüber iranischen Medien, dass es klar sei, dass es Feinde dieser Gespräche gebe und diese alles tun würden, was in ihrer Macht stünde. "Daher sind wir nicht überrascht. Wir treffen deswegen weiterhin Vorsichtsmaßnahmen, damit keine Details aus den Gesprächen an die Öffentlichkeit gelangen", erklärte der Diplomat.

Im 13 Jahre andauernden Streit um das iranische Atomprogramm wollen die beiden Streitparteien bis Juli einen endgültigen Konsens erreichen. Darin soll vertraglich sichergestellt werden, dass die Islamische Republik dem Westen glaubhafte und überprüfbare Garantien dafür abgibt, dass ihr Nuklearprogramm ausschließlich friedlich ist. Im Gegenzug will die 5+1-Gruppe die westlichen Wirtschaftssanktionen gegen Teheran -allen voran das Öl- und Gasembargo der EU - suspendieren. (APA, 11.6.2015)