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Manuela Carmena löst nach 24 Jahren die Konservativen vom Bürgermeisteramt Madrids ab.

Foto: apa/alvarado

Madrid/Barcelona - Die aus der Protestbewegung "Indignados" (Die Empörten) hervorgegangene Kandidatin Manuela Carmena ist zur neuen Bürgermeisterin von Madrid gewählt worden. Sie erhielt bei der Abstimmung am Samstag die absolute Mehrheit und verdrängte so die seit 24 Jahren regierende konservative Volkspartei (Partido Popular/PP) aus dem Rathaus der spanischen Hauptstadt.

Unmittelbar nach der Wahl legte die 71-jährige Ex-Richterin ihren Amtseid ab. "Vielen Dank. Jetzt sind wir alle Bürgermeister", schrieb sie im Online-Dienst Twitter.

Carmenas von der linken Partei "Podemos" ("Wir können") unterstütztes Bündnis "Ahora Madrid" hatte bei den Kommunal- und Regionalwahlen Ende Mai 20 Sitze geholt. Auch die neun Abgeordneten der Sozialisten (PSOE) stimmten nun für die 71-Jährige und verschafften ihr so die Mehrheit im Stadtrat. Die frühere Richterin war in jungen Jahren im kommunistischen Widerstand gegen Spaniens damaligen Diktator Francisco Franco aktiv. Wie andere Mitglieder von "Ahora Madrid" engagierte sie sich in der 2011 entstandenen "Indignados"-Bewegung gegen die Spar- und Reformpolitik der Regierung.

Auch in Spaniens zweitgrößter Stadt Barcelona feierte die linke Protestbewegung bei der Kommunalwahl große Erfolge. Ada Colau, die sich im Wahlkampf besonders gegen Zwangsräumungen engagiert hatte, sollte ebenfalls noch am Samstag für das Bündnis "Barcelona En Comu" das Amt der Bürgermeisterin übernehmen. Colaus Plattform hatte bei der Wahl mit elf Mandaten einen Sitz mehr als die bisher regierende nationalkonservative CiU errungen. (APA, 13.6.2015)