Tiroler Landespreis für Kunst: Christoph W. Bauer.


Foto: Florian Schneider

Unter dem Motto "Verdichten" wird sich das 1. Lyrik-Festival Innsbruck bis Montag an einer Werkschau deutschsprachiger Lyrik versuchen. Knapp 20 Dichter stellen ihre neuesten Arbeiten vor.

Bereits am Donnerstag liest José F. A. Oliver aus seinem Essayband Fremdenzimmer. Dort schildert der Autor seine Liebe zur Lyrik, mit der er sich ansonsten fremd bleibende Welten erschließen kann.

Am Freitag präsentiert Lydia Daher im Freien Theater Innsbruck den Band Und auch nun, gegenüber dem Ganzen – dies. 101 Collagen. Die Autorin, die dieses Jahr die Jugendschreibwerkstatt des Literaturhauses am Inn leitet, ordnet darin Worte und Bilder aus Rezensionen verschiedener Zeitungen zu einer entlarvenden Collage um. Sämtliche Inhalte stammen aus den Literaturfeuilletons, und doch bleibt in dieser Cut-up-Lyrik nichts von ihnen übrig.

Am Samstag finden ab elf Uhr im Restaurant Kunstpause die "Poetischen Interventionen" statt. Acht Lyriker werden von den Moderatoren Robert Genk und Gabriele Wild in Gespräche verwickelt und anschließend – jeweils im Duett – aus ihren Werken lesen: Sandra Künzi und Sabine Scho; Rolf Hermann und José F.A Oliver; Christoph W. Bauer (der Anfang dieser Woche den Tiroler Landespreis für Kunst erhalten hat) und Mirko Bonné; Nora Bossong und Sepp Mall.

Um 20.30 Uhr folgt im Freien Theater die "Lange Nacht der W:Orte". Autoren wie Sabine Gruber, Barbara Hundegger, Robert Schindel und Raphael Urweider tragen Gedichte vor.

Abgeschlossen wird das Festival am Montag ab neun Uhr mit einem Frühstücksgespräch im Literaturhaus am Inn. Unter dem Titel "Lyrik nervt – Poetry slamt?" diskutieren Sandra Künzi und Sabine Scho über Formen, Konzepte und die Wirkung heutiger Dichtkunst. (scf, 18.6.2015)