Kuwait-Stadt – Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die Haftstrafe gegen einen Blogger aus Kuwait als Rückschlag für die Redefreiheit in dem Golfstaat kritisiert. Saleh al-Said war vergangene Woche vom höchsten Gericht des Landes zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er das Nachbarland Saudi-Arabien im Kurznachrichtendienst Twitter kritisiert haben soll.

Er war laut HRW nach dem Richterspruch untergetaucht.

"Kuwait schmeichelt sich inzwischen eher bei seinen Nachbarn ein, als die Rechte seiner eigenen Bürger zu achten", sagte Sarah Leah Whitson, Direktorin von Human Rights Watch für den Nahen Osten und Nordafrika.

Fünf weitere Menschen sind nach Angaben der Menschenrechtler seit Dezember vergangenen Jahres in Kuwait wegen Beleidigung Saudi-Arabiens oder seiner Königsfamilie angeklagt worden. Unter den Angeklagten seien ein ehemaliger Parlamentarier sowie ein Ex-Mitglied der Nationalversammlung des Landes. (APA, 18.6.2015)