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Nokia-Chef Rajeev Suri plant den Wiedereinstieg ins Handygeschäft: "Wir werden uns nach geeigneten Partnern umsehen", sagte Suri in einem Interview mit dem "Manager-Magazin" und kündigte darin an, die Marke ab 2016 an Mobiltelefonhersteller zu lizenzieren.

Handygeschäft an Microsoft verkauft

Noch ist es dem ehemals größten Hersteller der Welt nicht erlaubt, Mobiltelefone zu verkaufen: Der finnische Konzern hatte 2013 sein Handygeschäft an Microsoft verkauft und sich vertraglich verpflichtet, bis zur zweiten Jahreshälfte 2016 der Industrie fernzubleiben.

Microsoft konnte mit seiner Handysparte den Platzhirschen Apple und Google kaum etwas entgegenhalten. Dieser Tage wurde bekannt, dass der ehemalige Nokia-Chef Stephen Elop Microsoft verlässt, nachdem er nach dem Deal mit Microsoft die "Devices and Services"-Abteilung bei Microsoft geleitet hatte.

Angriff

Nach dem Auslaufen der Klausel werde Nokia seinen ehemaligen Partner in dem Geschäft aber herausfordern: "Microsoft stellt Handys her, wir würden sie lediglich designen und den Markennamen per Lizenz zur Verfügung stellen. Aber natürlich wären wir in der Lage anzugreifen, sonst könnten wir es gleich sein lassen", sagte Suri in dem Gespräch weiter. Nokia hat bereits eine Markenlizenz für die Herstellung von Tablets an den taiwanesischen iPhone-Hersteller Foxconn erteilt.

Keine Bevorzugung deutscher Autobauer bei Here-Verkauf

Der Nokia-Chef ist gerade dabei, den Konzern neu aufzustellen. Suri hat angekündigt, den Netzwerkausrüster mit dem Konkurrenten Alcatel-Lucent zu fusionieren und das digitale Landkartengeschäft Here verkaufen zu wollen.

Um Letzteres ist ein Bieterwettrennen entstanden, an dem sich auch die deutschen Autohersteller BMW, Audi und Daimler gemeinsam beteiligen. Diesen erklärte Suri aber, bei dem Deal nicht bevorzugt zu werden: "Jeder, der das Geschäft langfristig besser machen kann, ist ein guter Käufer", sagte er in dem Interview. (red, 19.6. 2015)